Einbeck (zir). Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Einbecker Stadtrates hat die Fraktion der Alternative für Deutschland (AfD) einen Antrag eingebracht, der die Ausweisung weiterer Photovoltaik-Freiflächen auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen grundsätzlich verhindern sollte. Der Antrag wurde vom Rat jedoch mehrheitlich abgelehnt.
Antrag richtete sich gegen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen
In ihrem Antrag vom 3. Juni 2025 forderte die AfD-Stadtratsfraktion, dass im gesamten Stadtgebiet keine weiteren Flächen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutztem Boden ausgewiesen werden sollen. In der Begründung hieß es, die sogenannte Energiewende werde mit „aller Macht vorangetrieben“, jedoch litten Landschaftsbild, Agrarstruktur und Biodiversität unter dem „massiven Ausbau großflächiger Photovoltaikanlagen“.
Fraktionsvorsitzender Andreas Jakob warnte in dem Antrag vor einer „Industrialisierung der Landschaft“ und bezeichnete Photovoltaikanlagen als Anlagen, „die im Wald und auf dem Feld nichts zu suchen haben“. Die AfD sprach sich stattdessen für eine Konzentration von Solaranlagen auf Dachflächen sowie auf Industrie- und Gewerbegebäuden aus. Zudem betonte sie die Bedeutung von Wäldern und Ackerflächen als CO₂-Speicher sowie Lebensraum für Mensch und Tier.
Mehrheit des Rates sieht keinen Handlungsbedarf
Die Mehrheit des Stadtrates teilte die ablehnende Haltung gegenüber Freiflächenanlagen jedoch nicht. Stattdessen wurde in der Diskussion deutlich, dass ein generelles Verbot weiterer Ausweisungen rechtlich und klimapolitisch nicht zielführend sei. Vielmehr wolle man im Einzelfall und unter Abwägung der ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen über solche Projekte entscheiden.
Der Antrag wurde folglich in der Sitzung abgelehnt: Neun Ratsmitglieder stimmten für den Antrag dreizehn jedoch dagegen. Sechs Ratsmitglieder enthielten sich.
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