Einbeck (red). Vor wenigen Wochen wurde von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung der Arbeitskreis Asyl Einbeck ins Leben gerufen. Der Arbeitskreis hat sich zum Ziel gesetzt, bürokratische Barrieren zu überwinden und eine Kultur des Miteinanders statt der Ausgrenzung zu etablieren.

Was brauchen die Menschen?

Neben genereller Einmischung in die Debatten und der eigenen Auseinandersetzung mit Rassismus, sind es häufig vermeintliche „Kleinigkeiten“, die Menschen den Alltag enorm erleichtern oder wertvoll sein können. Beispielsweise können das gemeinsame Behördengänge, nachbarschaftliche Hilfe oder einfach nur banale Gespräche auf der Straße sein, die dazu beitragen können, geflüchtete Menschen in das gesellschaftliche Leben einzubinden und ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben. In Zeiten einer wiedererstarkenden Rechten ist es unabdingbar, Haltung zu zeigen und sich der Entmenschlichung von Migrant*innen zu widersetzen.

Vor allem aber sind es elementare Bedürfnisse wie zumutbarer Wohnraum und Zugang zum Arbeitsmarkt, bei deren Erfüllung die Zivilgesellschaft einspringen muss, wenn der Staat seiner Verantwortung nicht gerecht wird. Dass dies von behördlicher Seite möglich ist, haben wir bei Geflüchteten aus der Ukraine erleben können. Spielraum für Spekulation bietet also, warum Menschen aus dem Globalen Süden der Zugang zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt massiv erschwert oder sogar verweigert wird.

Sach- und Geldspenden willkommen

Viele Menschen müssen in Unterkünften weit außerhalb des gut angebundenen öffentlichen Nahverkehrs, auf den sie angewiesen sind, leben. Wenn zum Beispiel der Zug 10 Minuten Verspätung hat, wird der letzte Bus um 18.30 Uhr (!) zur Unterkunft verpasst und Menschen müssen bei jeglicher Witterung teils 2 Stunden zu ihrem Wohnort laufen. Wie wertvoll hier ein Fahrrad wäre, ist wohl selbstredend.

Aktuell werden im Projekthaus K20 in Salzderhelden regelmäßig Fahrräder repariert und wieder fahrtüchtig gemacht. Sollten Sie also unbenutzte Fahrradleichen im Keller haben oder sich auch von einem wenig benutzten Fahrrad trennen können, wäre das für Menschen, die in Ihrer Umgebung in Unterkünften leben müssen, Gold wert. Die Fahrräder können Sie tagsüber einfach vorbeibringen und auf der Rückseite in den Hof stellen

Hinzu kommt, dass Rechtskosten von Asylprozessen oft sehr teuer für die Schutzsuchenden sind. Beispielsweise kostet der Widerspruch gegen einen rechtswidrig abgelehnten Asylbescheid um die 500 €. Allein daran scheitern oft schon Träume oder Existenzen. Wo möglich, wird daher vom AK Asyl versucht, Menschen in prekären Lebenslagen finanziell unter die Arme zu greifen. Gespendet werden kann hier direkt auf das Konto des gemeinnützigen Trägervereins m.u.t.i.g. e.V. mit dem Verwendungszweck 'AK Asyl'. IBAN: DE13 2789 3760 1036 7942 00 bei der Volksbank Einbeck.

Die Mitglieder des AK Asyl Einbeck halten diesen Aufruf für notwendig, da in Einbeck und Umgebung zunehmend wahrnehmbar ist, wie das Leid der Menschen mit Fluchterfahrung aufgrund des strukturellen Rassismus in Politik, Verwaltung und Gesellschaft immer stärker zunimmt.

Verschleppte Asylprozesse in den Behörden, fehlender Zugang zum Arbeitsmarkt und unwürdige Unterkünfte jenseits des gesellschaftlichen Lebens sind leider weiterhin der Standard.

Gemeinsam arbeitet das AK Asyl Einbeck an einer Sichtbarmachung dieser Probleme und plädiert für eine Rückkehr zur Menschlichkeit in der sogenannten "Migrationsdebatte".

Bei weiteren Fragen zur Mitwirkung und Unterstützung beantwortet der AK Asyl gerne Fragen per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!m