Moringen (red). In einer bewegenden Hommage an die Opfer des Frauenkonzentrationslagers in Moringen präsentiert die KZ-Gedenkstätte Moringen die Ausstellung "Schwestern vergesst uns nicht". Vom 12. März bis zum 11. April bietet die Stadthalle Moringen einen Raum, um die Geschichten und Leiden von Frauen während der nationalsozialistischen Ära zu reflektieren.

Das Frauenkonzentrationslager, das von März 1934 bis 1938 bestand, war das erste seiner Art und blieb das einzige in Moringen. Die Inhaftierung von Frauen erfolgte aus politischen Gründen, wegen ihres Glaubens, ihrer Sexualität oder ihrer jüdischen Herkunft. Die Ausstellung rückt vier Frauen in den Fokus, von denen Hedwig Regnart exemplarisch für den Widerstand gegen den Faschismus und die Verteidigung der Frauenrechte steht.

Regnart, eine politisch engagierte Aktivistin, verarbeitete ihre dreijährige Haft und Isolationshaft im Frauenkonzentrationslager durch ausdrucksstarke Kohlezeichnungen. Diese Zeichnungen dienen nicht nur als Zeugnisse ihrer eigenen Leiden, sondern auch als Erinnerung an die zahlreichen Frauen, die ähnliches erlitten.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 12. März um 16:00 Uhr statt und wird von einem Rundgang sowie einer Einführung durch die Kuratorin begleitet. Öffentliche Führungen werden anschließend bis zum 10. April jeweils donnerstags von 16:00 bis 18:00 Uhr und sonntags von 14:00 bis 16:00 Uhr angeboten.

Als Höhepunkt der Veranstaltung wird der renommierte Kulturwissenschaftler Dr. Dietmar Sedlaczek am 10. April um 19:00 Uhr in der Stadthalle Moringen über das NS-Frauenbild und die Gründe der Verfolgung von Frauen sprechen.

Die Ausstellung wird durch die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Northeim und der Stadt Moringen unterstützt. Interessierte werden gebeten, sich für die Veranstaltungen anzumelden unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 05554 2520.

Während des Osterwochenendes bleibt die Ausstellung geschlossen, doch danach lädt sie erneut dazu ein, die Erinnerung wachzuhalten und der tapferen Frauen zu gedenken, die sich dem Unrecht des Nationalsozialismus entgegengestellt haben.

Foto: Hedwig Regnart