Einbeck (red). Kürzlich übten THW-Auslandsexperten der sogenannten SEEWA-Mitte im THW Ortsverband Einbeck und dem dazugehörigen Übungsgelände. SEEWA steht dabei für: „Schnelle Einsatz Einheit Wasser Ausland“ und ist in drei Module gegliedert, eines davon ist das Modul Mitte. Diese aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen besetzte Einheit kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Trinkwasserversorgung, Hygienische Versorgung und oder unter anderem Brunnen zerstört sind. In dieser Einheit sind auch Einsatzkräfte des Ortsverbandes Einbeck aktiv, welche diese Ausbildungsveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem THW Landesverband Bremen, Niedersachsen vorbereitet haben.
Die Einsatzkräfte der SEEWA sind mit ihrer Ausstattung und Ausbildung speziell für das Ausland vorgesehen und können dort z. B.nach einem Erdbeben, wie jüngst in der Türkei oder nach einem Tsunami schnell frisches Trinkwasser herstellen und der betroffenen Bevölkerung helfen. Der Einsatz erfolgt dabei immer im Rahmen der humanitären Hilfe im Auftrag des Auswärtigen Amtes bzw. der Bundesregierung.
Bei der nun stattgefundenen Ausbildung in Einbeck wurde unteranderem der Bau einer einfachen Handpumpe, einer EMAS- Pumpe, geübt. Mit dieser aus Kunststoffrohren und einer Murmel hergestellten Pumpe ist es sehr einfach und leicht Wasser aus einem Brunnen zu pumpen, um sich selbst oder eine kleinere Gruppe mit Wasser zu versorgen. Die besonders einfache Herstellung dieser Pumpe ist dabei das besondere, da dafür außer einem Hammer, Nagel und einer Herdplatte kein Werkzeug benötigt wird.
Ein weiterer wichtiger Ausbildungspunkt war der Aufbau und Betrieb der Trinkwasseraufbereitungsanlage. Mit dieser Anlage ist es möglich, aus dreckigem Wasser Trinkwasser herzustellen. Dabei wird das Wasser durch Membranen gepresst und alle Arten von Dreck, Schwebstoffen und auch Krankheitserreger hinausgefiltert. Mit der Anlage des THW für den Auslandsbereich können bis zu 5000l Wasser die Stunde aufbereitet werden, die am Ende noch leicht gechlort werden, um das Wasser länger lagerfähig zu machen.## Der letzte Ausbildungsteil umfasste den Bau einer Latrine mit einer Wasserversorgung und auch entsprechender Entsorgung. Auch dieses ist ein wichtiger Teil der Aufgaben des THW im Ausland, denn nicht nur die Versorgung mit lebenswichtigem Trinkwasser ist elementar, auch die Entsorgung der Hinterlassenschaften ist wichtig.### Dabei sind beim Bau auch stets die landestypischen Toilettenkulturen und Rituale wichtig zu kennen, um mit dem Bau und dem Bereitstellen der Anlagen im Einsatzland auch akzeptiert zu werden.
Foto: Radke / THW Einbeck