Hevensen (red). Ein Sextant ist etwas, das man auf keinem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr finden kann. Die Jugendfeuerwehr aus Hevensen hingegen kann dieses Gerät und mehr jetzt mit zu ihrer Ausrüstung zählen. Ihr außergewöhnlicher „Einsatzauftrag“ ist nämlich die Erkundung der Nacht.
Feuerwehrmann Nicklas Kohle und Ortsbrandmeister Florian Peters haben den Teil „allgemeine Jugendarbeit“, der bei den Nachwuchsbrandschützern 50 Prozent der Ausbildung umfassen soll, einmal komplett neu gedacht. „Die allgemeine Jugendarbeit, also Aktionen ohne feuerwehrtechnischen Bezug, sehen immer ähnlich aus. Schwimmen, Bowlen oder eine Übernachtung im Feuerwehrhaus sind die Klassiker“, sagt Florian Peters, der zugleich das Amt des Kreisjugendfeuerwehrwarts innehat. „Auch in meiner Tätigkeit als Lehrer fällt immer wieder auf, dass Schülerinnen und Schüler viel zu wenig ihren Nahraum erkunden. Das war idealer Anlass, aus dieser Routine auszubrechen.“
Mit „Wir entdecken die Nacht“ hat sich das nun geändert. Über den Landesjugendring, konkret über „4Generation“ hat die Jugendfeuerwehr aus dem Stadtgebiet Hardegsen einen Sextanten, ein Teleskop und Stirnlampen beschafft, ebenso gehörte bereits ein Ausflug in das Planetarium Wolfsburg zum Programm. „Was sind Himmelskörper? Wie beeinflussen sie unser Leben auf der Erde? Wie helfen sie uns früher und heute, beispielsweise in der Navigation?“ sind die zentralen Fragen, die von den Kindern und Jugendlichen in gemeinschaftlichen Aktionen geklärt wurden und weiter thematisiert werden. Unterstützung gab es dabei auch von Jägern, die über nachtaktive Tiere aufklären und zeigen, wie man ihre Spuren lesen kann. Bei allen Aktionen zählt der Grundsatz „Moderne Technik hilft uns heute ungemein weiter. Zu wissen, wie man sich orientieren kann, wenn die mal ausfällt, kann aber nicht schaden“.
Wer selbst Lust hat, besondere Projekte zu erleben und auch den Nachthimmel zu erkunden, der kann im Alter von 10 bis 16 Jahren Mitglied der Jugendfeuerwehr Hevensen werden. Informationen gibt es bei Ortsbrandmeister Florian Peters unter
Foto: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr