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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Northeim (red). Startschuss für ein so wohl bundesweit einmaliges Projekt: Die Kreisjugendfeuerwehr des Landkreises Northeim hat am Freitag mit rund 60 Gästen ihr KreativLAB in den Räumen der Northeimer Erich-Kästner-Schule eröffnet. Rund 13.000 Euro wurden dafür investiert.

Das KreativLAB ist ab sofort Dreh- und Angelpunkt für Zukunftsfragen in der Feuerwehr und darüber hinaus. 17 Monate sind von der Idee über die ersten Planungsgespräche bis zur Eröffnung vergangen. „Feuerwehrhäuser sind teils Jahrzehnte alt und funktionale Bauten. Sie erfüllen ihren Zweck, sind aber wenig einladend, um von Grund auf neue Ideen, etwa für die Nachwuchsgewinnung oder Dienstgestaltung zu schmieden“, sagt Kreisjugendfeuerwehrwart Florian Peters. Doch genau das soll ab sofort im KreativLAB möglich werden. Digitale Flipcharts, zwei Computerarbeitsplätze an höhenverstellbaren Schreibtischen, 3D-Drucker, eine Videowand, Material zur Gruppenarbeit, Spiele, Getränkekühlschrank, Kaffeemaschine und mehr gehören zum Start unter anderem mit zur Ausstattung. „Dass wir einen außerschulischen Lernort in einer Schule einrichten, ist so außergewöhnlich wie das gesamte Projekt an sich“, so Peters.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel lobte dieses Projekt, das den Pioniergeist in der Arbeit der Feuerwehren im Landkreis Northeim verdeutliche. „Kreatives Denken fällt deutlich leichter, wenn auch die Umgebung stimmt und Anreize bietet, Ideen zum Beispiel zu visualisieren, mit anderen zu diskutieren, oder auch ein Stück weit auszuprobieren“, sagte die Landrätin. „Es ist außerdem ein Zeichen der Wertschätzung, wenn sich engagierte Menschen nicht nur in pragmatisch eingerichteten Schulungsräumen treffen können, sondern auch moderne, gut ausgestattete und einladende Räumlichkeiten zur Verfügung haben.“ Für den Landkreis sei es deshalb selbstverständlich, der Kreisfeuerwehr, die ohnehin Teil der Kreisverwaltung ist, Räume für Ideen zu geben. Starker Feuerwehrnachwuchs komme am Ende allen Menschen im Landkreis Northeim zugute.

Damit gute Ideen entstehen und auch ausprobiert werden können, nutzt die Kreisjugendfeuerwehr, die das Projekt gemeinsam mit der Kreisfeuerwehr umsetzt, unter anderem auch Besprechungs- und Werkräume sowie die Sporthalle der Erich-Kästner-Schule. „Jeder Einsatz unserer Feuerwehren stellt die Ehrenamtlichen vor Herausforderungen, bei denen es oft auf handwerkliches Geschick ankommt, um Leben retten zu können“, sagte Kreisbrandmeister Marko de Klein zur Eröffnung. Deshalb werde man das Netzwerk nicht nur zur Kreishandwerkerschaft um Kreishandwerksmeister Ulrich Schonlau, sondern auch zur Industrie- und Handelskammer Hannover um den Geschäftsführer der Göttinger Geschäftsstelle, Christian Grascha, ausbauen. Beide waren am Abend mit dabei und konnten sich bei den Eröffnungs-Workshops, unter anderem mit dem Bau von Insektenhotels, Metall-Würfeln und Frühstücksbrettern, von den ersten Angeboten und der vorhandenen Faszination der Jugendlichen für das Handwerk überzeugen.

Das KreativLAB wurde durch die Spenden der Bürgerstiftung in Höhe von 8000 Euro, durch die Spende der Kreis-Sparkasse Northeim in Höhe von 2000 Euro und durch den Konzerterlös der Lions-Damen vom Lions-Club Seesen-Osterode-Roswitha von Gandersheim möglich. Bislang rund 1000 Euro hat die Kreisjugendfeuerwehr Northeim selbst in das Projekt investiert. Verwendetes Material stammt außerdem aus der Förderung der Jugend- und Sozialstiftung des Landkreises Northeim. „Ohne diese Unterstützung wäre das Projekt nicht möglich gewesen“, betont Konstantin Mennecke, Projektverantwortlicher der Kreisfeuerwehr und Kreisjugendfeuerwehr. „Das KreativLAB ist ein weiterer Baustein in unserem Bestreben, selbst Wege in die Zukunft der Feuerwehren zu finden und nicht darauf zu warten, dass uns irgendwann jemand servierfertige Lösungen präsentiert. Ein derartiges Projekt im Brandschutzwesen ist uns bundesweit nicht bekannt.“ Entsprechend breit habe man deshalb die künftigen Angebote aufgestellt. Geplant sind gemeinsame Workshops mit den regionalen Handwerksbetrieben, ein organisationsübergreifendes Blaulicht-Frühstück verbunden mit jeweils einstündigen Vorträgen zu aktuellen Themen, Kursangebote mit frischen Ideen zur Dienstgestaltung, Sportkurse, Lesungen, ein Feuerwehr-Escape-Room-Angeot und mehr. Jeder Besucher soll etwas aus dem LAB mitnehmen können, seien es gute Ideen und Anregungen, neues Fachwissen oder aber Insektenhotels wie am Freitagabend. „Unser Angebot richtet sich an alle, vom Kind bis zum Feuerwehr-Senior, unabhängig von irgendwelchen Dienststellungen oder Hierarchien. Jede Idee, sei sie noch so verrückt, hören wir uns an und schauen, ob und wie wir sie umsetzen können“, betont Konstantin Mennecke.

Unternehmen oder auch Privatpersonen, die das KreativLAB, sei es durch Sach- oder Geldspenden für den laufenden Betrieb, mit guten Ideen oder Angeboten unterstützen möchten, können sich per E-Mail an den Projektverantwortlichen Konstantin Mennecke an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden.

Foto: Leon Hänel/Kreisfeuerwehr 

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