Gehrenrode (red). Als um 14.19 Uhr am Montag die ersten Feuerwehren zu einem Dachstuhlbrand nach Gehrenrode im Stadtgebiet Bad Gandersheim alarmiert wurden, liefen über den Notruf 112 noch weiter Anrufe von Bürgerinnen und Bürger auf, die Rauch am Horizont oder Flammen in ihrer Nachbarschaft wahrgenommen hatten. Das war der Beginn eines stundenlangen Großeinsatzes von rund 180 Kräften von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk und Polizei.
Wie Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock berichtet, war das Feuer in einem leerstehenden Gebäude inmitten der Ortschaft ausgebrochen. Die ersteintreffende Feuerwehr Gehrenrode hat direkt mit dem Aufbau einer Wasserversorgung begonnen, letztlich waren alle Feuerwehren des Stadtgebietes Bad Gandersheim im Einsatz. Von außen wurden die Flammen unter anderem über zwei Drehleitern bekämpft. „Das Feuer hat sich sehr schnell ausgebreitet und ist kurze Zeit später aus dem Dach geschlagen. Das Gebäude zu betreten, wäre viel zu gefährlich gewesen“, sagt Stadtbrandmeister Roßtock.
Unterstützung bei der Brandbekämpfung gab es zudem von der benachbarten Feuerwehr Lamspringe aus dem Landkreis Hildesheim. Das Technische Hilfswerk hat die Arbeiten am Gebäude überwacht und unter anderem beim Einreißen der Giebelseiten beraten. Durch den Fachzug Bevölkerungswarnung und Öffentlichkeitsarbeit wurde über alle Warn-Apps sowie die sozialen Medien vor Rauchgasen gewarnt – sie waren zwischenzeitlich bis nach Osterbruch im Stadtgebiet Einbeck sichtbar. Mithilfe einer Drohne der Feuerwehr Seboldshausen wurde die Lage aus der Luft erkundet. Mit Schadstoffen kontaminierte Einsatzkräfte wurden vor Ort ausgekleidet und mit Trainingsanzügen ausgestattet.
Besondere Herausforderung bei den Löscharbeiten stellte ein Bienenschwarm am Brandobjekt dar. Hier wurde ein Imker zurate gezogen. Der vierte Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 hat die Einsatzkräfte mit Getränken und Süßem bei den sommerlichen Temperaturen von rund 27 Grad verpflegt. Die Stadt Bad Gandersheim hat mit Ordnungsamt und Stadtwerken Absperrungen organisiert und die Löschwasserversorgung sichergestellt. Zusätzlich wurde Wasser aus der Gande entnommen, die aktuell jedoch wenig Wasser führt.
Stadtbrandmeister Roßtock lobte den schnellen Einsatz der Ehrenamtlichen trotz der Uhrzeit, zu der viele noch an ihren Arbeitsstätten waren. „Wir hatten das Feuer schnell im Griff“, sagte Kai-Uwe Roßtock. Das dürfte auch so manchen Anwohner beruhigt haben – befindet sich doch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Brandhaus die Dorfkirche.
Foto: Kreisfeuerwehr Northeim, Stadtfeuerwehr Bad Gandersheim