Orxhausen (red). Rund 130 Einsatzkräfte waren am Samstagnachmittag nahe Orxhausen im Einsatz, um einen ICE mit rund 360 Fahrgästen zu evakuieren. Ursache war ein Brand in einem Schaltschrank innerhalb eines Triebwagens des ICE von Hannover nach Nürnberg.
Feuerwehren, Rettungsdienste und das THW wurden um 13.25 Uhr mit dem Stichwort „Triebwagenbrand“ an den Betriebsbahnhof Orxhausen alarmiert. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte eine Rauchentwicklung in einem Triebwagen fest. Da der Brand frühzeitig entdeckt wurde und das Zugpersonal umsichtig handelte, konnten die Fahrgäste am Betriebsbahnhof evakuiert werden, ohne dass es Verletzte durch Rauch oder Feuer gab. Die Fahrgäste wurden durch Feuerwehr und Rettungsdienst auf das Gelände des Betriebsbahnhofs gebracht. Die Feuerwehr konnte den Brand unter Atemschutz unter anderem mit einem CO₂-Feuerlöscher löschen.
Da das ursprünglich geplante Trennen der zwei Zugteile und die Weiterfahrt mit dem unbeschädigten Zugteil technisch nicht mehr möglich war, mussten mehrere Hundert Gepäckstücke durch die Feuerwehr aus dem Zug geholt und zum Betriebsbahnhof gebracht werden. Der Rettungsdienst begleitete diese Arbeiten und stand den Fahrgästen jederzeit auch für medizinische Anliegen zur Verfügung.
Am Betriebsbahnhof waren sogenannte Betreuungs- und Verpflegungskomponenten im Einsatz, um die Bahnreisenden mit Getränken zu versorgen. Durch einen Schienenersatzverkehr wurden die Fahrgäste anschließend zum Bahnhof nach Göttingen gebracht. Um 18 Uhr war diese Maßnahme abgeschlossen.
Drei Personen – darunter eine Einsatzkraft der Feuerwehr – wurden bei den Evakuierungsarbeiten verletzt.
Im Einsatz waren der Regelrettungsdienst mit Rettungstransportwagen und Notarzt, die Johanniter aus Einbeck sowie das Deutsche Rote Kreuz aus Einbeck und Northeim, beide Organisationen mit Einsatzleitwagen, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, der Leitende Notarzt samt Team, der Fachberater THW, die Ortsfeuerwehren Kreiensen, Bentierode, Opperhausen, Greene, Erzhausen, Naensen, Brunsen und Stroit samt Stadtbrandmeister sowie der Fachzug Bevölkerungswarnung aus dem Bevölkerungsschutz des Landkreises – unter anderem zur Unterstützung bei der Räumung und Fahrgastinformation innerhalb des Zuges. Ebenfalls im Einsatz waren der Notfallmanager der Deutschen Bahn, die Bundespolizei und die Polizeiinspektion Northeim.
„Ein ausdrückliches Lob gilt dem Zugteam, das in einer stressigen Situation mit teils herausfordernden Gesprächen stets den Überblick behalten und die Sicherheit der Fahrgäste an erste Stelle gesetzt hat – und dabei auch nie seine gute Laune verloren hat“, betont Kreisfeuerwehr-Sprecher Konstantin Mennecke. „Gleichzeitig durften wir als Einsatzkräfte heute dutzendfach persönlichen Dank von den Reisenden für unser Engagement entgegennehmen. Das zeigt: Gute Zusammenarbeit und gelebte Menschlichkeit machen den Unterschied – gerade in besonderen Lagen wie dieser. Die Bahn kann stolz auf dieses Zugteam sein – und auf ihre Fahrgäste.“
Fotos: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr, Fabian Hesse/Kreisfeuerwehr