Einbeck (red). Am Dienstagvormittag stellten der Leiter der Polizeiinspektion Northeim, Polizeidirektor Hans Walter Rusteberg und der Leiter des 1. Fachkommissariats, Erster Kriminalhauptkommissar Lutz Exner die Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 für den Bereich des Landkreises Northeim vor.
Die Aufklärungsquote von 67,62 % konnte auch in 2018 wieder auf einem hohen Niveau gehalten werden und liegt damit weiterhin deutlich über dem Landesschnitt. Das gute Ergebnis resultiert zum einen aus der Arbeit engagierter und kompetenter Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten und zum anderen ist es auch der Mithilfe einer aufmerksamen Bevölkerung im Landkreis Northeim zu verdanken, die mit Hinweisen immer wieder die polizeiliche Arbeit unterstützt.
Die Gesamtsumme der Straftaten lag nach dem markanten Rückgang von 1.120 Verfahren im Jahr 2017 auch im zurückliegenden Jahr weiterhin auf einem bemerkenswert niedrigen Niveau. Damit zählt der Landkreis Northeim auch in diesem Jahr wieder zu einer der sichersten Regionen in Niedersachsen. Im Detail sind geringe Steigerungen der Fallzahlen in den Bereichen der Gewalt- und Vermögensdelikte zu verzeichnen. Hier stieg die Zahl um 45 auf nunmehr 1.244 Straftaten an.
Widerstandshandlungen
Besonders bei den Straftaten gegen Polizeibeamte ist wiederum ein deutlicher Anstieg der Deliktszahlen ersichtlich. Hier stieg die Zahl um weitere 11 Fälle auf 48 an. 2018 wurden zum ersten Mal die gleichgelagerten Straftaten gegen Einsatzkräfte von Rettungsdiensten und Freiwilligen Feuerwehren erfasst. In zwei Fällen wurden die Retter im Einsatz bedroht und zudem noch vier Mal Opfer einer Körperverletzung.
Der Präsident der Polizeidirektion Göttingen, Uwe Lührig nimmt zu diesem Thema wie folgt Stellung: "Besorgniserregend ist der Blick auf die weiterhin auf hohem Niveau stagnierende Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte. Im Jahr 2018 sind in 393 Fällen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Opfer von Gewalt geworden. Davon waren 25 vorübergehend nicht mehr dienstfähig und fielen insgesamt 589 Tage aus. Der sinkende Respekt verbunden mit steigender körperlicher Aggressivität ist für mich absolut unverständlich, insbesondere weil auch die Hemmschwelle gegenüber Rettungskräften sinkt. Im Bereich der PD Göttingen wurden 35 Retter angegriffen, neun Taten mehr, als im Vorjahr. Dass hier eine Berufsgruppe angegriffen wird, die Bürgerinnen und Bürgern zur Hilfe kommt finde ich besonders verwerflich".
Straftaten zum Nachteil älterer Menschen
Eine weitere Signifikanz lag erneut im Bereich der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Die Täter erschleichen sich in diesen Betrugsfällen das Vertrauen von Senioren, in dem sie sich zum Beispiel als Enkel oder als Polizeibeamter ausgeben. Insbesondere durch eine intensive präventive Öffentlichkeitsarbeit über die Medien gelang es vielfach, Taten bereits im Versuchsstadium zu vereiteln.
Wohnungseinbruchsdiebstahl
Im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl ist eine leichte Steigerung um 10 Taten auf 103 feststellbar. Im langjährigen Mittel liegen die Fallzahlen jedoch innerhalb eines sinkenden Trends. Verbesserte Sicherung des Eigentums und aufmerksame Nachbarn spielen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle.
Polizeipräsident Uwe Lührig zum Thema Wohnungseinbruchsdiebstahl: "Durch das konzeptionelle Vorgehen der Polizeidirektion Göttingen im Bereich des Wohnungseinbruchs und dem damit verbundenen umfangreichen Maßnahmenpaket ist es uns gelungen, die Anzahl der Straftaten auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren zu senken (1.426 Taten) und gleichzeitig die Aufklärungsquote auf ein 10-Jahres hoch zu steigern (29,94 %). Bei den vollendeten Wohnungseinbrüchen liegt die Aufklärungsquote sogar bei 35,38 % und damit um fast 6 % höher als im vergangenen Jahr".
Abschließendes Fazit von Polizeipräsident Uwe Lührig: "Die Polizeidirektion Göttingen verzeichnet für das Jahr 2018 das niedrigste Fallzahlen-Aufkommen seit ihrem Bestehen. Dabei bleibt die Aufklärungsquote mit 63,63 % auf einem nahezu gleichbleibend hohen Niveau und leicht über dem Landesdurchschnitt von 62,81 %. Damit gehört der Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen auch weiterhin zu den sichersten Regionen Niedersachsens. Besonders deutlich ist der Rückgang der Diebstahlsdelikte - hier haben wir ein Minus von 5,48 % und damit ca. 1300 Delikte weniger als im Vorjahr".