Greene (red). Die Polizeidirektion Göttingen führte am Montag, den 06. Mai 2019, an sieben Kontrollstellen im Zuständigkeitsbereich Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität durch. Bis in die Abendstunden waren mehr als 180 Polizeibeamtinnen und -beamte im Einsatz, die 1.204 Fahrzeuge und 1.577 Personen überprüften. Dabei wurden die örtlichen Dienststellen von Kräften der Bereitschaftspolizei Niedersachsen und der Polizeidirektion Hannover unterstützt.
Sowohl auf Landesebene als auch im Bereich der Polizeidirektion Göttingen zählt das Vorgehen gegen das Kriminalitätsphänomen des Wohnungseinbruchsdiebstahls zu den strategischen Schwerpunkten. "Wohnungseinbrüche sind Delikte, die das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung erheblich beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, den positiven Trend des Vorjahres fortzusetzen. Durch ein konsequentes polizeiliches Vorgehen wollen wir die Aufklärungsquote erneut erhöhen und die Fallzahlen weiter senken", erklärt Polizeipräsident Uwe Lührig. "Die positive Entwicklung belegt die Wirksamkeit unserer präventiven und repressiven Maßnahmen. Daher werden wir unsere intensiven Kontrollmaßnahmen auch künftig fortsetzen, um das Entdeckungsrisiko auf hohem Niveau zu halten bzw. weiter auszubauen. Das ist auch die berechtigte Erwartungshaltung unserer Bürgerinnen und Bürger", sagte Polizeipräsident Uwe Lührig.
Im besonderen Fokus der Polizei standen überregional bzw. international agierende Täter und Tätergruppierungen. Denn neben der Professionalität der Tatbegehung hat auch der Anteil dieser sogenannten "reisenden Täter" zuletzt kontinuierlich zugenommen. Neben der Festnahme von Tätern auf frischer Tat und der Sicherung von Beweismitteln war es vor allem Ziel der Maßnahmen, weitere Erkenntnisse über genutzte Fahrzeuge, Netzwerke und Bandenstrukturen zu gewinnen sowie die Verbindungsrouten der Täter aufzudecken.
Im Zuge der Kontrollen hat die Polizei 15 Personen mit einschlägigen Erkenntnissen im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls ermitteln können. Die Erkenntnisse wurden umfassend analysiert und mit vorhandenen Datenbeständen abgeglichen. Zudem wurden im Rahmen der ganzheitlichen Maßnahmen sechs Fahrzeugführerinnen und -führer überprüft, die unter dem Einfluss von Drogen standen. Weiterhin konnten bei der Durchsuchung von Personen und Fahrzeugen in sieben Fällen Betäubungsmittel aufgefunden und beschlagnahmt werden. In einem Fall führte der Fahrgast eines Reisebusses eine nicht geringe Menge Betäubungsmittel (360 g) mit sich. Festgestellt wurde dieser Verstoß im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen auf der BAB 7/Raststätte "Harz". In diesem Zusammenhang wurde zeitgleich in Kooperation mit dem Zoll der gewerbliche Personenbeförderungsverkehr kontrolliert. 17 von 20 angehaltenen Reisebussen wiesen Mängel auf. Des Weiteren wurden drei Haftbefehle vollstreckt.
Im Bereich der Polizeiinspektion Northeim fand die Kontrolle auf dem Parkplatz an der B 64 nordwestlich von Greene statt. 19 Polizeibeamtinnen und -beamte überprüften hier insgesamt 103 Fahrzeuge vom Pkw bis zum Kleintransporter samt der 157 Fahrzeuginsassen. Ein 34 Jahre alter Einbecker und ein 39 Jahre alter tschechischer Staatsbürger fielen auf, weil sie unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln am Steuer saßen. Die Weiterfahrt wurde jeweils untersagt und Blutproben entnommen. Der Tscheche musste zudem eine Sicherheitsleistung in Höhe von 675 Euro an Ort und Stelle bezahlen. Den Einbecker erwartet noch ein dementsprechender Bußgeldbescheid.
Über die ganzjährigen Kontrollmaßnahmen hinaus stehen den Bürgerinnen und Bürgern zudem die Präventionsteams der Polizei mit einem umfassenden Beratungsangebot zum Thema Wohnungseinbruchsdiebstahl zur Verfügung. Informationsveranstaltungen zum Thema "Sicherung der eigenen vier Wände" sind nur ein Beispiel aus dem breiten Spektrum der Präventionsarbeit in der Polizeidirektion Göttingen.
"Das eng verzahnte Zusammenspiel repressiver und präventiver Maßnahmen bildet den Grundstein zur erfolgreichen Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls. Unser Ziel ist es, dem schwerwiegenden Eingriff in den privaten Lebensbereich vorzubeugen, das allgemeine Sicherheitsgefühl zu erhöhen und psychische Langzeitfolgen einer Einbruchstat zu mildern", betont Polizeipräsident Uwe Lührig. "Dazu können auch die Bürgerinnen und Bürger einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie sich aufmerksam in ihrer Nachbarschaft bewegen und auffällige Verhaltensweisen unbekannter Personen der Polizei melden. Denn eben jene Hinweise aus der Bevölkerung können ausschlaggebend sein, um einen Einbruch zu verhindern und die Täter dingfest zu machen."
Foto: Polizei