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Dienstag, 24. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Northeim (red). Die Polizeiinspektion Northeim stellte die Verkehrsunfallstatistik 2021 vor. In kürze: Die Gesamtunfallzahlen steigen leicht, weniger Schwerverletzte im Straßenverkehr, Zahl der Unfalltoten steigt und Kontrolle der Fahrtüchtigkeit steht im Fokus der Verkehrsüberwachung.

Hinsichtlich der Unfallentwicklung registrierte die Polizeiinspektion Northeim im Landkreis Northeim (ohne Bundesautobahnen / BAB) im vergangenen Jahr insgesamt 2.815 Verkehrsunfälle (VU). Damit wurden mehr Verkehrsunfälle als im Vorjahr (2.712) aufgenommen. Diese Zahlen bedeuten eine Steigerung von rund 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Fünf-Jahres-Betrachtung liegt das vergangene Jahr aber unter dem errechneten Mittelwert (3.004 VU). Mit den steigenden Verkehrsunfallzahlen gingen auch mehr Verkehrsunfälle mit Verletzten einher. Im Gegensatz zum Vorjahr (333) stieg die Zahl der verletzten Personen auf 380 und somit um rund 14 Prozent. Weiter sinkend sind die Unfälle mit schwerem Personenschaden (VUSP = mindestens eine Person wurde getötet oder schwerverletzt). Im Jahr 2021 wurden noch 70 VUSP gezählt. Das sind drei Verkehrsunfälle weniger als im Vorjahr. Trotz der sinkenden VUSP stieg die Anzahl der getöteten Personen im Straßenverkehr von der historischen Tiefmarke des Vorjahres (zwei Verkehrstote) auf insgesamt zwölf Verkehrstote im Jahr 2021. 

Polizeidirektion Göttingen

Dazu stellt die Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Gwendolin von der Osten zusammenfassend fest: "Mehr Verkehrsunfälle, jedoch weniger schwere Folgen - so lässt sich das Verkehrsunfallgeschehen des vergangenen Jahres zusammenfassen. Insgesamt also eine erfreuliche Entwicklung, die wir einerseits auf unsere präventiven und repressiven Maßnahmen zurückführen, andererseits aber auch auf ein verändertes Mobilitätsverhalten der Menschen in der Corona-Pandemie. Viele Bürgerinnen und Bürger sind vom Auto auf das Fahrrad umgestiegen und legen kürzere Wege häufiger zu Fuß zurück. Darüber hinaus verbringen viele Menschen bedingt durch das Home Office mehr Zeit in den eigenen vier Wänden als auf der Straße. Nichtsdestotrotz wird es auch in Zukunft unser Ziel sein, die Zahl der Unfälle mit schwerwiegendem Ausgang weiter nachhaltig zu senken."

Hauptunfallursachen

Die Hauptunfallursachen waren zu geringer Abstand (588), überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit (250), Vorfahrtverstöße (143) und falsches Abbiegen (55). Hinzu kamen Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol (34), Medikamenten oder Drogen (11).

Polizeidirektion Göttingen

"In der Verkehrssicherheitsarbeit haben wir vor allem die Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Ablenkung im Straßenverkehr sowie Alkohol- und Drogenkonsum im Blick. Neben der Verkehrsüberwachung kommt in diesem Bereich besonders der Prävention eine große Bedeutung zu. Wir werden also auch künftig Verkehrskontrollen mit ganzheitlichem Ansatz vornehmen und die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf Fehlverhalten aufmerksam machen, mit dem Ziel, eine Verhaltensänderung herbeizuführen," so die Polizeipräsidentin der PD Göttingen.

Unfälle nach Ortslage

Als Unfallschwerpunkte gelten weiterhin die Außerortsstrecken (a.g.O.). So fanden auch 2021 die meisten Unfälle (49) mit schwersten Folgen auf den Kreis-, Landes- und Bundesstraßen statt. Auch viele tödliche Unfälle (9) ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften.

Auf das Straßennetz im Landkreis Northeim entfallen rund 417 km auf Kreisstraßen, 173 km auf Landesstraßen und 184 km Bundesstraßen. Weiter ist zu berücksichtigen, dass das Straßennetz im Landkreis Northeim zeitweise durch die Baumaßnahmen im Bereich der BAB 7 stark frequentiert war und der Fahrzeugverkehr in Phasen einer BAB Sperrung deutlich zunahm. ### Innerhalb der Ortschaften (i.g.O.) wurden zwei tödliche Verkehrsunfälle gezählt und 21 mit schweren Personenschäden. 

Risikogruppen

Kinder (bis einschl. 14 Jahre) Im letzten Jahr wurden insgesamt 26 Kinder bei einem Verkehrsunfall verletzt (2020:19). Davon zwei Kinder schwer. Ein mitfahrender Säugling verstarb. Statistisch erfasst wurden hierbei alle Kinder, sei es in der aktiven Verkehrsbeteiligung als Radfahrende, sei es als Mitinsasse in einem Pkw oder anderen Fahrzeugen. Von den insgesamt 26 verletzten Kindern wurden u.a. sechs als Radfahrende, vier als Fußgängerinnen und -gänger sowie 13 als Mitfahrende verletzt.

"Junge Fahrerinnen und Fahrer" (18-24 Jahre) Mit 546 an Verkehrsunfällen beteiligten "Jungen Fahrerinnen und Fahrern (18 bis einschließlich 24 Jahre) stieg auch diese Unfallbeteiligung über das Vorjahresniveau (2020: 494).

Die Anzahl der bei einem Verkehrsunfall verletzten Personen stieg auf insgesamt 96 Personen an (2020:82). Eine Person (Mitfahrer) aus dieser Risikogruppe wurde tödlich verletzt.

Seniorinnen und Senioren (65+) Die Entwicklung des Unfallgeschehens in der Risikogruppe der Seniorinnen und Senioren (65+) ist ebenso leicht steigend (2020: 551 auf 2021: 576). Die Anzahl der leicht oder schwerverletzten verringerte sich von 73 im Jahre 2020 auf 67 Seniorinnen und Senioren im letzten Jahr. Vier Personen dieser Altersklasse wurden 2021 bei Verkehrsunfällen tödlich verletzt.

Baumunfälle

Die Anzahl der sogenannten Baumunfälle ist weiter fallend. 2021 ereigneten sich mit 36 Verkehrsunfällen sieben weniger als im Vorjahr. Dabei wurden drei Verkehrsteilnehmende tödlich verletzt und 13 schwer. Aufgrund der höheren gefahrenen Geschwindigkeiten sind die Baumunfälle außerhalb von geschlossenen Ortschaften (a.g.O.) die Unfälle, die die schwersten Unfallschäden verursachen können.

Die Zahl der Baumunfälle a.g.O. reduzierte sich 2021 auf 27 (2019:37 2020:28) -> Grafik

2021 wurde eine landesweite Unfallpräventionskampagne zur Verhütung von Baumunfällen durchgeführt. Die gemeinsame Maßnahme der Landesverkehrswacht und der Polizei stand unter dem Motto "Mein Tempo... Mein Leben!" und hat eine Vielzahl an Aktionen (Plakate, Video, Flyer, Aufkleber, Social Media usw.) beinhaltet.

Wildunfälle

616 Wildunfälle wurden im letzten Jahr gezählt. Im Vergleich zum Unfalljahr 2021 sind die Anzahl der Wildunfälle damit weiterhin rückläufig (2020 waren es 685 Wildunfälle). Insgesamt bleibt diese Unfallzahl weiterhin auf einem relativ hohen Niveau. ## "Die Verkehrsteilnehmenden im Landkreis Northeim müssen nahezu auf jeder Straße außerhalb geschlossener Ortschaften mit wechselndem Wild rechnen. Mit Blick auf die Unfallkarte finden sich kaum Straßenbereiche, auf denen sich kein Wildunfall ereignet hat." berichtet die Leiterin Einsatz Fr. Vicky Berkhan ### Fahrrad/Pedelec### 2021 wurden im Landkreis Northeim 74 Verkehrsunfälle unter Beteiligung eines Fahrrads oder Pedelecs gezählt. Damit blieb die Anzahl nahezu konstant zum Vorjahr (73). Auch die Zahl der Radfahrenden, die nach einem Unfall ärztlich versorgt werden mussten, blieb auf dem Vorjahresniveau. Gab es 2020 noch 55 verletzte Radfahrende waren es 2021 56. Wie auch bereits im Vorjahr wurde keine Verkehrsteilnehmerin bzw. kein Verkehrsteilnehmer auf dem Rad tödlich verletzt. Die Anzahl der schwerverletzten Radfahrenden steigerte sich von sieben auf zehn in diesem Jahr. 

Dazu die Polizeipräsidentin der Polizeidirektion Göttingen:

"Das Fahrrad als Verkehrsmittel hat im Zuge der Corona-Pandemie sehr an Attraktivität gewonnen. Obwohl die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden im vergangenen Jahr leicht rückläufig ist, gab es dennoch drei Todesopfer sowie 121 Schwerverletzte im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen zu beklagen. Wir wollen deswegen künftig, auch auf Landesebene, weiter daran arbeiten, die Unfallzahlen zu senken. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Prävention: Ich begrüße den Trend, vom Auto auf das Rad oder Pedelec umzusteigen, auch im Alter, rate aber dringend davon ab, zu leichtfertig etwa mit dem E-Bike umzugehen. Gerade für die ältere Generation bieten wir zusammen mit unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern Kurse wie 'Fit mit dem Pedelec' oder 'Fit mit dem Fahrrad' an, die die Sicherheit der Radfahrenden erhöhen sollen - nutzen Sie diese Angebote. Darüber hinaus kann ich nur appellieren: Fahren Sie umsichtig und tragen Sie einen Helm - er kann ihr Leben retten. Ebenfalls im Blick haben wir die gerade in den Städten immer beliebter werdenden E-Scooter, um frühzeitig präventiv auf aktuelle Entwicklungen reagieren und die Verkehrssicherheit auch dieser Verkehrsteilnehmenden nachhaltig verbessern zu können."

Neue Mobilitätsformen

Das Unfalllagebild im Hinblick auf Elektrotretroller (E-Scooter) ist im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim unauffällig. 2021 wurde kein Unfallereignis mit einem derartigen Fahrzeug registriert. Als hauptsächlichen Grund führt die Leiterin Einsatz Fr. Berkhan an, dass aktuell im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim noch keine Verleih-Firmen aktiv sind und die Anzahl der derzeit genutzten Elektrotretroller als gering einzuschätzen ist.

Alkohol-/ Drogeneinfluss

Im Jahr 2021 stellte die Polizei bei allgemeinen Verkehrskontrollen insgesamt 131 Fahrzeugführende fest, die unter Alkoholeinwirkung standen. Bei den unter dem Einfluss von Drogen stehenden Fahrzeugführerenden gab es einen leichten Anstieg um 8 Prozent von 147 entdeckten Drogenfahrten 2020 auf 177 Fahrten im Jahr 2021. 

Im letzten Jahr wurden insgesamt 36 Verkehrsunfälle mit der Unfallursache "Alkohol" registriert; zum Vergleich: 2020 wurde bei 31 Verkehrsunfällen Alkoholeinfluss festgestellt. Bei elf Unfällen war Drogenkonsum ursächlich (2020: vier).

"Der Gebrauch von berauschenden Mitteln oder Alkohol vor Fahrantritt birgt ein enormes Gefahrenpotenzial. Die Feststellung von Fahrzeugführenden, die unter dem Einfluss von Alkohol und/oder anderen berauschenden Mitteln wie z.B. auch Medikamenten stehen, wird auch in diesem Jahr wieder einen Schwerpunkt in der polizeilichen Verkehrsüberwachung der Polizeiinspektion Northeim einnehmen, sodass mit der Überprüfung im Rahmen von Verkehrskontrollen zwingend gerechnet werden muss", sagt die Leiterin der Polizeiinspektion Maren Jäschke. 

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort

Die bearbeiteten Verkehrsunfallfluchten sind erfreulicherweise um 36 Taten auf 536 Unfälle gesunken. Die Aufklärungsquote konnte gesteigert werden und liegt nun bei 44,22 Prozent. "Der Großteil aller Unfallfluchten ereignet sich auf Parkplätzen und führt lediglich zu Sachschäden. Jedoch handelt es sich beim Verlassen des Unfallortes ohne Angabe seiner Personalien um Straftaten, die entsprechende Folgen (Strafverfahren und Ermittlungsmaßnahmen) nach sich ziehen." führt die Leiterin Einsatz aus.

Ablenkung im Straßenverkehr

"Ablenkung ist eine weiterhin zunehmende, von vielen aber unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr. Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr erfordert jederzeit die volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen. Bereits kurze Unaufmerksamkeiten können zu schweren Unfällen führen. Dementsprechend ist die Überwachungsaufgabe der Polizei weiterhin ein Handlungsschwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit." sagt die Leiterin der PI Maren Jäschke. So wurden im vergangenen Jahr 1018 Ordnungswidrigkeitsverfahren (davon 152 bei Radfahrenden) eingeleitet, die während der Fahrt ein elektronisches Gerät verbotswidrig nutzten. Im Jahr 2021 konnten lediglich drei Verkehrsunfälle aufgenommen werden, die ursächlich auf einen Mobiltelefon-Gebrauch am Steuer zurückzuführen sind. Die Dunkelziffer wird jedoch deutlich höher liegen.

Foto: Polizei

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