Northeim (r). Österreich macht es vor, einzelne deutsche Städte ziehen nach und machen das Tragen von Mundschutz zur Pflicht. Jetzt hat auch das Robert-Koch-Institut seine Einschätzung darüber, wie sinnvoll das Tragen eines Mundschutzes ist, angepasst. Der Landkreis Northeim hat die wichtigsten Informationen für die Bevölkerung zusammengestellt.
„Wer sich konsequent an die Abstandsregeln von 1,5 bis 2 Meter zu anderen Menschen hält, schützt sich am besten vor einer Ansteckung mit Corona“, erklärt Dr. Regina Pabst, Amtsärztin beim Landkreis Northeim. Hinzu käme die Einhaltung weiterer Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen (https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen.html).
Vor allem in der aktuellen Situation, muss gelten: Wer krank ist, muss sich von anderen isolieren. Wenn jemand unwissentlich krank ist, kann das Tragen eines sogenannten Behelfs-Mund-Nasen-Schutzes aber dazu führen, dass zum Beispiel beim Niesen weniger Tröpfchen durch die Gegend fliegen. So verringert sich die Ansteckungsgefahr für die Mitmenschen.
Wer eine Maske trägt, ist nicht vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus geschützt, auch wenn das Material eine geringe Schutzwirkung gegen Keime hat. Dennoch gibt es Situationen, in denen das Tragen einer Maske sinnvoll sein kann. Wer beispielsweise erkältet ist, den Kontakt zu anderen Menschen aber nicht vollständig vermeiden kann, kann einen Behelfs-Mund-Nasen-Schutz tragen. Oder wenn jemand unvermeidbaren Kontakt in der Öffentlichkeit oder am Arbeitsplatz hat, bei denen die empfohlene Distanz nicht immer eingehalten werden kann.
Die Gesundheitsdienste des Landkreises Northeim bitten alle, die eine Maske tragen möchten, einige Punkte zu beachten.
Zertifizierte Masken nach den Schutzklassen FFP2 oder FFP3 werden dringend in Praxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gebraucht. Sie behindern die Atmung sehr stark und sind nicht dafür gedacht, länger getragen zu werden. Außerdem sind sie weltweit Mangelware und müssen deshalb ausschließlich den medizinischen und handwerklichen Bereichen vorbehalten sein.
Wenn beim Tragen die Maske feucht wird, sollten Sie die Maske trocknen lassen und eine Ersatzmaske tragen. Sie sollten die Maske öfters waschen, am besten bei mindestens 60°C in der Waschmaschine. Anschließend zum Trocknen aufhängen oder in den Wäschetrockner tun.
Deshalb sollten am besten nur kochfeste Stoffe, kochfeste Bänder und kochfeste Gummibänder verwendet werden.
Ganz wichtig ist, dass Babys und Kleinkinder grundsätzlich keine Gesichtsmaske tragen. Für Kindergarten- oder Schulkinder, die wie Erwachsene eine Maske tragen können, bieten sich fröhliche und bunte Stoffe an.
Im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen, Behelfsmasken selber herzustellen. Auch hierbei sollten einige Punkte beachtet werden.
Damit die Maske überhaupt eine Wirkung hat und angenehm zu tragen ist, soll die Maske gut anliegen. Wichtig ist auch, dass man durch den Stoff gut atmen kann. Das lässt sich testen, in dem das Material doppelt gefaltet über Mund und Nase gelegt wird. Ist das Atmen ohne großen Widerstand möglich und der doppeltgelegte Stoff nicht durchsichtig, ist das Material geeignet. Wichtig ist auch, dass der Stoff schnell trocknet.
Geeignete Stoffe für Atemschutzmasken sind zum Beispiel Molton, Baumwollkörper, Baumwollfahnentuch, Baumwoll-Voile oder Batist. Aber auch ein dünner gewebter Baumwollbettbezug, der bereits ausrangiert wurde, ist doppellagig gut geeignet.
Auch ohne wissenschaftlichen Beleg spricht sich Landrätin Astrid Klinkert-Kittel dafür aus, im Falle von engeren Kontakten einen Mundschutz zu tragen: "Wenn es das Risiko andere unwissentlich anzustecken verringern kann, sollten wir unseren solidarischen Beitrag dazu leisten."
Jeder sollte für sich entscheiden, welche Anleitung er beim Herstellen eines Mundschutzes er umsetzt. Für Nähanfängerinnen oder Nähanfänger bieten sich gefaltete Masken an, für deren Erstellung kein Schnittmuster benötigt wird. Etwas besser sind halbrunde Masken. Anleitungen gibt es beispielsweise auf youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=9Bhr8V_v-aI&feature=youtu.be&t=599
https://www.youtube.com/watch?v=9Bhr8V_v-aI&feature=youtu.be&t=154
Wer gänzlich ohne Nähmaschine oder Nadel und Faden auskommen will, findet auch dafür ein empfehlenswerte Anleitungen:
https://www.instagram.com/p/B-BxvIlwvC/?utm_source=ig_web_button_share_sheet
Wichtig ist, dass das Tragen einer Maske weder den Träger oder die Trägerin schützt, noch irgendwelche Abstandsregelungen oder Hygienemaßnahmen ersetzt. Es kann lediglich die Ansteckungsgefahr der Mitmenschen durch einen möglicherweise unwissentlich Infizierten verringern.
Viele weitere Informationen zum Coronavirus, die aktuellen Fallzahlen im Landkreis Northeim, die häufigsten Fragen und Antworten und hilfreiche Links finden Sie auf www.landkreis-northeim.de/coronavirus
Foto: Landkreis Northeim