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Freitag, 27. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Kreis Northeim (r). Seit dem 16. März sind die Schulen in Niedersachsen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Am Montag, 27. April 2020, beginnt der schrittweise Neustart in den Schulen im Landkreis Northeim.

Der Unterricht wird zunächst zur Prüfungsvorbereitung in den allgemein bildenden Schulen für die Jahrgangsstufen 9, 10 und 13 wieder aufgenommen. Im Bereich der Berufsschulen startet der Unterricht zur Prüfungsvorbereitung in der Fachstufe 2, der Abschlussklasse der Fachschule, den 13. Jahrgängen des beruflichen Gymnasiums sowie der Berufsoberschule. Die Gesundheitsfachberufe legen außerdem ihre Prüfungen ab. Beschult werden auch die neu beginnenden Pflegefachleute. Weitere Klassen werden nach Ankündigung des Niedersächsischen Kultusministeriums ab dem 4. Mai schrittweise folgen.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel teilt mit, dass der Landkreis Northeim als Schulträger umfassende Vorbereitungen getroffen hat, um die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und weitere Mitarbeiter der Schulen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Im Lauf dieser Woche wurden die kreiseigenen Schulen vom Landkreis bereits mit Vorabhinweisen über Hygienemaßnahmen informiert, um sich bestmöglich auf den Neustart vorbereiten zu können. Zudem gibt es nun ein Rahmen-Hygieneplan, an dem sich Schulen orientieren sollen.

Das Konzept deckt allgemeine Hygienehinweise ebenso ab wie Anordnungen für Raumhygiene und organisatorische Maßnahmen. Es enthält zudem Hinweise zur Hygiene im Sanitärbereich, zum Infektionsschutz während der Pausen, zum Infektionsschutz im Sportunterricht, zum Umgang mit Risikogruppen, zur Wegeführung durch die Schulen, zu Konferenzen und Versammlungen sowie zur Meldepflicht von Verdachtsfällen und bestätigten Covid-19-Infektionen in der Schule.

Konkret wird in dem Hygieneplan bspw. klar geregelt, dass Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrkräfte bei Krankheitszeichen auf jeden Fall zu Hause bleiben müssen. In der Schule gilt wie in allen anderen Lebensbereichen, dass der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden muss. Dafür werden bspw. die Tische in den Klassenräumen entsprechend weit auseinandergestellt, sodass in einem Klassenraum deutlich weniger Schülerinnen und Schüler anwesend sind als normalerweise.

Alle weiteren Hygieneempfehlungen sind auch im schulischen Kontext zu berücksichtigen – das betrifft den Verzicht auf Händeschütteln oder Umarmungen zur Begrüßung ebenso wie die Vermeidung von Berührungen im Gesicht. Auch das häufige und gründliche Händewaschen wird geregelt – etwa nach dem Betreten des Schulgebäudes oder nach Kontakt mit Treppengeländern, etc. Die Hausmeister der Schulen haben dafür Sorgen zu tragen, dass in den Toilettenräumen jederzeit ausreichend Flüssigseife und Einmalhandtücher vorhanden sind. Auch verfügen viele Klassenzimmer zusätzlich über einen Waschtisch, sodass auch zwischendurch die Hände gereinigt werden können. Das entsprechende Material hat der Fachbereich Facility Management des Landkreises beschafft. Darüber hinaus wird seitens des Landkreises Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt, um die Händehygiene auch dann sicherzustellen, wenn in Klassenräumen keine Gelegenheit zum Händewaschen vorhanden ist. Für die Händehygiene ist ansonsten aber gründliches, 20-30 Sekunden langes Waschen mit Seife ausreichend.

Durch versetzte Pausen sollen Schulen dafür sorgen, dass nicht zu viele Schüler gleichzeitig bspw. die Sanitärräume aufsuchen, damit Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können. Ein Wegekonzept soll sicherstellen, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler gleichzeitig über die Gänge zu den Klassenzimmern und in die Schulhöfe gelangen. Fahrstühle sollten nach Möglichkeit nur einzeln und nur von Personen mit körperlichen Einschränkungen genutzt werden.

Die Reinigung von Oberflächen steht bei den Hygienemaßnahmen besonders im Fokus. Vor allem Flächen, die häufig berührt werden, werden künftig besonders gründlich und täglich gereinigt. Dazu zählen unter anderem Türklinken und Griffe, Treppen- und Handläufe, Lichtschalter, Tische, Telefone und Kopierer sowie nach Benutzung auch Computermäuse und Tastaturen.

Das Tragen eines Schutzes, der Mund und Nase bedeckt, ist ab Montag bei Benutzung des Nahverkehrs verpflichtend – das gilt auch für die Schülerbeförderung. Der Landkreis hat deshalb Hinweise zum richtigen Umgang mit den sogenannten Alltagsmasken an die Schulen gegeben. Für die Pausen ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes optional. Wichtig: Auch beim Tragen eines Schutzes sind die Mindestabstände und übrigen Hygienehinweise einzuhalten.

Der Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN) weist darauf hin, dass Fahrgäste ohne einfache Alltagsmaske von der Beförderung ausgeschlossen sind. Weitere Hinweise zu den Schutzmaßnahmen bei der Schülerbeförderung und Informationen zum Schulfahrplan stellt der ZVSN bereit. Sie finden die Informationen auf der Seite des Landkreises unter www.landkreis-northeim.de/schulfahrplan.

Sofern sich im unmittelbaren Umkreis der Schule Warteplätze für den Schülerverkehr oder den öffentlichen Personennahverkehr befinden, müssen die Schulen auch nach Schulschluss dafür sorgen, dass die Abstands- und Hygieneregeln auch dort eingehalten werden.

„Ich denke, dass die Hinweise den Schulen eine gute Hilfe sein werden, um den herausfordernden Neustart zu meistern und die Schülerinnen und Schüler bestmöglich vor Infektionen zu schützen. Die Situation erfordert mitunter kreative Lösungen, um alle Vorgaben einzuhalten. Als Schulträger werden wir tun, was wir können, um die Schulen während der Coronakrise so gut es geht zu unterstützen“, sagt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.

So hat die Kreisverwaltung bereits zu Beginn des Monats 750 mobile Endgeräte zur Unterstützung von Härtefällen beschafft. Diese soll Schülerinnen und Schülern, für die der Unterricht am Montag noch nicht wieder beginnt, als Leihgeräte für Home-Schooling zur Verfügung gestellt werden. Für die Tablets wurden zwischenzeitlich Fördermittel über den DigitalPakt Schule beim Land Niedersachsen beantragt. Das Land hatte zuvor für die Dauer der Corona bedingten Schulschließung die Fördervoraussetzungen gelockert. 17 Schulen haben diese Geräte angefordert, welche – soweit noch nicht geschehen - nun schnellstmöglich verteilt werden. Nach Rückgabe sollen die Geräte dafür eingesetzt werden, um den Digitalisierungsprozess in den Schulen voranzutreiben.

Den Rahmen-Hygieneplan des Niedersächsischen Kultusministeriums finden Sie hier: https://www.arbeitsschutz-schulen-nds.de/fileadmin/Dateien/Uebergreifende_Themen/Hygiene_Infektionsschutz/Dokumente/2020-04-23_Niedersaechsischer_Rahmenhygieneplan_Corona_Schule.pdf

Viele weitere Informationen zum Coronavirus, die aktuellen Fallzahlen im Landkreis Northeim, die häufigsten Fragen und Antworten und hilfreiche Links finden Sie auf www.landkreis-northeim.de/coronavirus

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