Berlin (red). Die Impfungen im Rahmen der Corona-Pandemie mit dem AstraZeneca-Impfstoff werden in Deutschland vorsorglich ausgesetzt - dies betrifft Erst- und Folgeimpfungen. Die Bundesregierung folgt damit einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Zuvor gab es neue Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung des AstraZeneca-Impfstoffs.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirke, erklärt das Paul-Ehrlich-Institut in einer Meldung. Bis zum Abschluss der Analyse und Bewertung der Daten durch die Europäischen Arzneimittelagentur werden daher die Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland ausgesetzt.
Nach Angaben des Instituts sei in den Datenbeständen eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen (Sinusvenenthrombosen) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca aufgetreten.
Das PEI weist zugleich darauf hin, dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca erhalten hätten und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen würden, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten. Beispiele für das Unwohlsein sind zum Beispiel starke und anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen.
Update (16:54 Uhr). Das Northeimer Impfzentrum hat mit sofortiger Wirkung die Impfungen mit dem Vakzin des Herstellers AstraZeneca eingestellt. Die für die nächsten Tage geplanten Termine, bei denen dieser Impfstoff verabreicht werden sollte, müssen verschoben werden. Davon betroffen sind nicht nur die Termine im Impfzentrum, sondern auch die Einsätze der mobilen Teams, die in dieser Woche in Einrichtungen unterwegs gewesen wären. Es wird jetzt versucht, die betroffenen Personen zeitnah zu informieren.