Einbeck (red). Die Johanniter aus Einbeck hatten den SPD-Landtagskandidaten René Kopka zu Gast in ihren neuen Räumlichkeiten in Einbeck. Dienstellenleiter Marc Küchemann, Regionalvorstand Marius Dossow und Rettungswachenleiter Michael Brackel begrüßten den Politiker und tauschten sich über ihr Positionspapier zur Landtagswahl mit ihm aus. Ein Gesprächsschwerpunkt war das Thema Ehrenamt. Marius Dossow und Marc Küchemann machten deutlich, dass die ehrenamtliche Arbeit und ihr finanzieller Gegenwert von der Politik mehr berücksichtigt werden muss. „Ehrenamtliche Hilfe ist nicht kostenfrei. Die Johanniter bilden nicht nur ihre Ehrenamtlichen aus, statten sie mit Einsatzbekleidung, medizinischem Gerät und Fahrzeugen aus, sie sind im Dienst über die Hilfsorganisation versichert und wir stellen ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung. Finanziert wird das zum Großteil durch die Johanniter selber“, erklärten Regionalvorstand und Dienststellenleiter. Auch über die Gleichstellung aller Helfenden und ein flächendeckendes Anerkennungssystem für Ehrenamtliche, wie im Johanniter-Positionspapier gefordert, wurde gesprochen. „Das Ehrenamt werden wir insbesondere im Zivil- und Katastrophenschutz weiter stärken. Dazu werden wir auch ein Anerkennungssystem einführen, das der Helfermotivation und Bindung dienen soll“, sicherte Kopka zu. „Alle Bereiche des Katastrophenschutzes müssen im Ernstfall Hand in Hand funktionieren. Das Ehrenamt braucht an dieser Stelle die volle Unterstützung des Landes und Investitionen in eine moderne Ausstattung. Es ist für uns die zentrale Säule des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Niedersachsen und tragender Teil unserer demokratischen Gesellschaft“, machte der Politiker deutlich.
Im Verlauf des Gesprächs waren sich alle ebenfalls einig, dass eine dezentrale Krankenhausstruktur und medizinische Versorgung vor Ort wichtig sind. In diesem Zusammenhang wurde auch darüber gesprochen, dass die Anzahl von Bagatell-Einsätzen im Rettungsdienst seit Jahren ansteigt. „Diesem Zustand müssen wir entgegenwirken, da wir ansonsten zu viel hochqualifiziertes Personal an dieser Stelle binden. Möglicherweise könnte ein eigenes Schulfach für „Erste Hilfe“ helfen, diesem Trend entgegenzuwirken, wie es im Positionspapier auch gefordert wird. „Auf jeden Fall sollte das Thema ‚Erste Hilfe‘ in den Schulen stärker schon den Schülerinnen und Schülern begegnen und nicht erst kurz vor dem Führerschein“, versprach René Kopka.
Über das Thema Kindertagesstätten wurde ebenfalls ausführlich diskutiert, insbesondere die Forderung der Johanniter nach mehr Zeit für die fachliche Begleitung der Ausbildung von Fachkräften war Marius Dossow wichtig: „Ein Schlüssel für eine gute Ausbildung ist eine gute Betreuung angehender Erzieherinnen und Erzieher in der Kita. Ein umfassender Wissens- und Erfahrungstransfer ist zeitintensiv und muss zwingend in der Personalplanung Berücksichtigung finden, um Konstanz und Kontinuität während der Ausbildung von angehenden Erzieherinnen und Erziehern zu gewährleisten. Deshalb müssen zwingend Verfügungszeiten und deren Finanzierung zur fachlichen Begleitung von Auszubildenden festgeschrieben werden“ erklärt der Regionalvorstand.
Foto: Marvin Pleiß