Northeim (red). Am vorigen Donnerstag führte die CDU im Landkreis Northeim ihr erstes Werkstattgespräch durch. Thema waren die Änderungen im Jagdrecht, sowie aktuelle Herausforderungen für die Jägerinnen und Jäger, zu denen auch die Wolfsproblematik gehört. Als Gäste waren Vertreter der Jägerschaften im Landkreis sowie die für den Bereich Südniedersachsen zuständige Europaabgeordnete Lena Düpont MdEP eingeladen. Ziel dieses Expertengesprächs war ein fachlicher Austausch über die genannten Themen, sowie potenzielle Lösungsansätze.
Auch für die Jägerinnen und Jäger im Landkreis Northeim gibt es durch Änderungen im Jagdrecht, aber auch durch die Änderung tatsächlicher Gegebenheiten viele Herausforderungen zu bewältigen. Einige stehen im Kontext der gemeinsamen europäischen Politik. Ein Austausch über diese Gegebenheiten war Ziel des gemeinsamen „Werkstattgesprächs“ welches aus Sicht der CDU eine hohe Resonanz fand. Ebenfalls eingeladen war die für den Bereich Südniedersachsen zuständige Europaabgeordnete Lena Düpont, die als Stv. Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des europ. Parlamentes und Mitglied der niedersächsischen Gruppe im EP öfter mit dem Bereich Jagd zu tun hat.
Als Hauptthema des Gespräches entwickelte sich der Umgang der Landesregierung mit der steigenden Wolfspopulation. In Bezug auf Europa stellte sich die Frage, wie sein könne, dass andere EU-Staaten, die die gleichen Grundregeln im Rahmen des europäischen Artenschutzrechts zu befolgen haben, ihren eingeräumten Spielraum so ausnutzten, dass ein aktives Wolfsmanagement etabliert werden könne, dies aber bisher in Deutschland und insbesondere in Niedersachsen unterblieben wäre. Auf Landesebene wurde die CDU-Fraktion diesbezüglich aktiv und fordert die Landesregierung auf, schnellstmöglich einen Wolfsmanagementplan für Niedersachsen vorzulegen. Auch die Entscheidung des Umweltministers, artenschutzrechtl. Ausnahmegenehmigung zur Entnahme von Problemwölfen eine Woche vor dem Erlass öffentlich zu machen, sehe man, seitens der Jägerschaften und seitens der CDU, als Fehler, großen Fehler an, da sie zusätzlich Anfeindungen in den sozialen Medien, aber auch im Alltag, Tür und Tor öffne.
Wichtig war den Anwesenden jedoch zu betonen: „Niemand von uns möchte den Wolf wieder ‚ausrotten‘, auch wenn uns dies seitens eines Klientels immer wieder vorgeworfen wird. Allerdings ist unserer Ansicht eine Beobachtung des Wolfsbestandes, sowie ein kontrolliertes Bestandsmanagement gerade in einem Bundesland mit hoher landwirtschaftlicher Nutzung und Weidetierhaltung geboten“ hieß es sinngemäß seitens der Jägerschaften. Auch für die CDU steht fest, dass ein Zusammenleben von Wolf, Mensch und Weidetieren nur mit einem aktiven Bestandsmanagement geht. Dies ist auch für Düpont ein wichtiger Punkt, da sie selbst aus der Region Gifhorn stammend immer wieder mit den Folgen einer sich stetig vergrößernden Wolfspopulation in Berührung kam.
Andere europäische Länder, die mit dem Wolf bereits länger Erfahrung haben, gehen hier konsequenter vor und setzen, wie bspw. in Schweden seit Jahren üblich, eine Bestandsobergrenze für Wölfe, um eine Überpopulation, die letztendlich das Ökosystem Wald schädigt, zu verhindern.
Foto: CDU