Northeim (red). Stephan Börger, seit letztem Jahr neuer Geschäftsführer des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN), besuchte vergangenen Mittwoch die Sitzung der Kreistagsgruppe CDU/FDP/Die Unabhängigen, um sich und die Arbeit des ZVSN vorzustellen. Der Austausch war geprägt von einem offenen Dialog zur Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum.
Börger betonte, dass der Mangel an Busfahrern eine der größten Herausforderungen für die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs in der Region darstelle. In Holzminden setze der ZVSN daher zunehmend auf kleinere Fahrzeuge, für die kein Führerschein der Klasse D erforderlich sei. Für eine effizientere Datenerfassung bei den Fahrgastzahlen plant der ZVSN ein automatisiertes Zählsystem, dessen Einführung vom Bundesverkehrsministerium bis zu 80 % gefördert werden könne.
„Der öffentliche Nahverkehr ist wichtig für die Vernetzung innerhalb des ländlichen Raums und des Lands mit den Städten. Wir stehen hinter den Bestrebungen des ZVSN, neue Wege zu gehen“, so Beatrix Tappe-Rostalski, Co-Sprecherin der Kreistagsgruppe CDU/FDP/Die Unabhängigen.
Börger äußerte sich auch zum Deutschlandticket, dessen Potenzial er im ländlichen Raum als noch nicht ausgeschöpft einschätzt. Außerdem sei seiner Ansicht nach die Werbung für den ÖPNV in Südniedersachsen zwar ausreichend, der wahrgenommene soziale Status des öffentlichen Nahverkehrs sei jedoch noch ausbaufähig. Für eine bessere Integration des Verkehrsangebotes zwischen Stadt und Umland beginnt der ZVSN zusammen mit der Stadt Göttingen in Kürze mit der Erarbeitung eines gemeinsamen Nahverkehrsplans mit einer umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung
„Wir unterstützen Herrn Börger und den ZVSN in ihrer Arbeit, Antworten auf die strukturellen Herausforderungen des ÖPNV im ländlichen Raum zu finden und innovative Lösungen für einen attraktiven Nahverkehr zu entwickeln“, ergänzte Christian Grascha, Gruppensprecher. „Die Neustrukturierung des Verhältnisses zwischen Verkehrsverbundes Süd-Niedersachsen (VSN) und der Aufgabenträger ZVSN, Stadt Göttingen und Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) ist ein wichtiger Schritt, um den ÖPNV im Landkreis Northeim zukunftsfähig zu gestalten.“
Abschließend nannte Börger nochmal die aktuell drei großen Projekte des ZVSN: Die Erstellung eines neuen Nahverkehrsplans für Südniedersachsen, die Digitalisierung der Fahrgasterfassung sowie das Zusammenrücken von Verkehrsverbund und den Aufgabenträgern. Die Kreistagsgruppe CDU/FDP/Die Unabhängigen und Herr Börger vereinbarten, den konstruktiven Austausch fortzusetzen.
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