Landkreis Northeim (red). Die SPD-Fraktion im Kreistag des Landkreises Northeim spricht sich entschieden gegen die geplante Reduzierung von Notarztstellen in Bad Gandersheim und Uslar aus. Mit deutlichen Worten kritisieren die SPD-Kreistagsabgeordneten die ihrer Ansicht nach seit Jahren von den Krankenkassen als Kostenträger verfolgte „Salamitaktik“.
„Zuerst wurde ein Neubau einer Rettungswache zwischen Einbeck und Bad Gandersheim gefordert, ohne dass geklärt war, woher die Ärzte kommen sollen. Danach wurde eine Kooperation mit dem Landkreis Goslar initiiert, wodurch Rettungswachen eingespart wurden. Nun soll auch noch eine halbe Notarztstelle in Bad Gandersheim und Uslar gestrichen werden – das ist für uns absolut inakzeptabel“, betonten der Fraktionsvorsitzende Uwe Schwarz und der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Gesundheit im Kreistag, Peter Traupe.
Die SPD-Kreistagsfraktion zeigt Verständnis für die Sorgen der Menschen in den betroffenen Regionen. Insbesondere in ländlichen Gegenden wie dem Solling oder dem Harz, wo die topografischen Bedingungen eine Herausforderung darstellen, sei eine ausreichende notärztliche Versorgung essenziell. „Bereits heute können die im Rettungsdienstgesetz festgelegten Eintreffzeiten von 15 Minuten, vor allem im Oberharz und im Winter, kaum eingehalten werden“, so Schwarz und Traupe weiter.
Deshalb schlägt die Northeimer Kreistags-SPD vor, dass Landrätin Astrid Klinkert-Kittel gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Goslar, Dr. Alexander Saipa bei den Kostenträgern nachdrücklich interveniert und auf eine Rücknahme dieser Entscheidung dringt. Dabei ist auch darauf hinzuweisen, dass in unserem ländlichen Raum derartige Entscheidungen nicht am „grünen Tisch“ getroffen werden können. Die Kostenträger und die beiden betroffenen Landkreise haben die gemeinsame Verantwortung, eine notärztliche Versorgung rund um die Uhr in allen Bereichen sicherzustellen, was bei einer weiteren Reduzierung der Notarztstellen eindeutig nicht mehr gewährleistet ist.
Die Erwartung der SPD im Landkreis Northeim dazu ist klar: Es muss bei den bisherigen Notarztstellen im Landkreis Northeim bleiben. Uwe Schwarz und Peter Traupe richten deshalb die deutliche Aufforderung an die Kostenträger, diesen nicht akzeptablem Schritt schnellsten rückgängig zu machen und die Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern.
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