Einbeck (zir). Der Einbecker Stadtrat befasste sich am Mittwoch erneut mit einem Thema, das bereits vor viereinhalb Jahren auf die Agenda gesetzt wurde: die Verschönerung öffentlicher Stromverteilerkästen, Trafostationen und Schaukästen. Der Ratsantrag von Alexander Kloss, eingereicht im Juni 2025, fordert konkrete Maßnahmen gegen die zunehmende Verunstaltung dieser Einrichtungen im Stadtgebiet.
Ein längst überfälliger Schritt
Kloss erinnert daran, dass er bereits im Oktober 2020 einen entsprechenden Antrag gestellt habe – passiert sei seitdem jedoch wenig. Nur vereinzelt, etwa an der Stadionsporthalle und der Pestalozzi-Grundschule, seien Fassaden gereinigt worden. Andere Bereiche, darunter Trafostationen in der Kapellenstraße oder am Langen Wall, blieben laut Antragsteller „in ihrem beschmierten Zustand“. Auch bislang unbeeinträchtigte Orte seien mittlerweile betroffen, etwa die Hamburger Hütte auf der Hube.
Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative
Der neue Antrag fordert, dass die Stadtverwaltung in enger Kooperation mit der Bürgerinitiative „Sch(l)aufenster Einbeck“ sowie Eigentümern wie Ilmebahn, Stadtwerken oder Telekom eine Aufwertung der Kästen veranlasst. Geplant ist eine Bestandsaufnahme, eine Kostenermittlung, die thematische Gestaltung und schließlich eine Umsetzung – notfalls verteilt auf mehrere Haushaltsjahre.
Ein besonders sensibler Punkt ist laut Kloss der Stromkasten am jüdischen Friedhof in der Rabbethgestraße. Dieser sei zwar mittlerweile gereinigt worden, doch bleibe fraglich, wie lange das so bleibe. Die Stadt, so Kloss, trage eine besondere Verantwortung für das Erscheinungsbild gerade solcher Orte von historischer und kultureller Bedeutung.
Appell an den Gestaltungswillen
„In letzter Konsequenz muss doch die Stadt Einbeck ein ureigenes Interesse daran haben, dass es hier vor Ort sauber und ordentlich aussieht“, betont Kloss. Die bisherige Haltung einzelner Ratsmitglieder – etwa der Satz „Einbeck ist doch so schön sauber“ – könne vor dem Hintergrund der Realität nicht länger tragfähig sein. Ein Blick auf die Homepage der Bürgerinitiative zeige, wie attraktiv gestaltete Kästen zum Stadtbild beitragen könnten.
Der Rat stimmte einstimmig für den Antrag des Ratherren Kloss.