Einbeck (red). Die politische Mehrheit im Kreistag Northeim fühlt sich durch die 506 fehlenden Ja-Stimmen beim Bürgerentscheid in ihrer Entscheidung zur Abwicklung des Jugendfreizeitheims Silberborn bestätigt. Davon abgesehen, dass es mindestens 507 Menschen im Landkreis gibt, die sich jetzt ärgern nicht zur Abstimmung gegangen zu sein, ist festzustellen, dass es den Unterstützer*innen, zum Erhalt des Jugendfreizeitheims Silberborn, gelungen ist 1001 Bürger*innen mehr hinter sich zu versammeln, als die Landrätin gebraucht hat um ins Amt gewählt zu werden. Dies ist ein politischer Erfolg.
Ein Verlust für den Landkreis wird sich ergeben, wenn die Immobilie des Jugendfreizeitheims mit seinen sportlichen Anlagen nicht kurzfristig einen neuen Betreiber findet. Auch wenn sich ein neuer Betreiber finden lässt, so wird dennoch durch Privatisierung von kommunalem Eigentum politische Mitbestimmungsmöglichkeit aufgegeben. Hier sollte uns der Zustand im Gesundheitsbereich mit Schrecken erfüllen. Die katastrophale Entwicklung des ehemaligen Northeimer Krankenhauses vor Augen, werden wir die weitere Nutzung und den Verkauf des Jugendfreizeitheims kritisch begleiten. Die Schließung und eventuelle Veräußerung des Jugendfreizeitheims Silberborn mag aus Sicht der Landrätin fiskalisch gesehen ein „Erfolg“ sein, bedeutet aber die Aufgabe politischer Mitbestimmung.