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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Göttingen/Einbeck (red). Knapp 15.000 Arbeitslose waren im Januar in Südniedersachsen bei der Agentur für Arbeit Göttingen und den Jobcentern der Region gemeldet. Das war gegenüber Dezember ein erwarteter Anstieg. Demgegenüber sank die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Vergleich zum Vormonat, auch das ein erwarteter Rückgang.

„Erwartet bedeutet mit Blick auf den Arbeitsmarkt: im Rahmen der saisonal üblichen Entwicklung“, erläutert Klaus-Dieter Gläser, Chef der Göttinger Agentur für Arbeit, den Begriff. „Im Januar haben wir meist die höchste Zahl an Arbeitslosen, denn viele befristete Verträge laufen Ende des Jahres aus, oftmals auch kurzfristige Beschäftigungsmöglichkeiten im Weihnachtsgeschäft. Hinzu kommen Beschäftigte aus Außenberufen, die wegen der Witterung meist vorübergehend entlassen werden. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage zum Jahresanfang immer gedämpft, weil um die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel auch in vielen Personalabteilungen Ruhe einkehrt.“

So verwundert es nicht, dass mit 14.988 Arbeitslosen im Agenturbezirk Göttingen die Zahl um 878 bzw. 6,2 Prozent über der vom Dezember 2020 lag. Dabei fiel der Anstieg der Arbeitslosenzahlen allerdings deutlich geringer aus als im Durchschnitt der letzten Jahre. Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen sank im Vergleich zum Vormonat um 273 (-25,6 Prozent) auf 794. Der Stellenbestand belief sich auf 4.074. Während also der Anstieg gegenüber dem Vormonat auf die saisonale Entwicklung zurückgeführt werden kann, ermöglicht das deutliche Plus der Arbeitslosenzahlen bzw. der deutliche Rückgang der Nachfrage gegenüber dem Vorjahresmonat einen Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Die Zahl der Arbeitslosen lag um 1.731 bzw.13,1 Prozent über dem Januar-Wert 2020. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sank um 18,9 Prozent, was einem Rückgang von 185 Arbeitsofferten entspricht.

Fachkräfte sind auch in der Corona-Krise weiterhin gefragt. Das Thema Nachwuchsgewinnung durch Ausbildung steht daher bei Arbeitgebern aus Wirtschaft und Verwaltung auch in der Corona-Pandemie weiterhin auf der Agenda. Gläser erläuterte, dass die Betriebe der Region um die Wichtigkeit der Aufgabe wüssten. Denn mit 1.944 bisher gemeldeten Angeboten für Ausbildungsstellen und Duale Studiengänge liegt die Zahl nur 110 Stellen hinter dem Wert des letzten Jahres (-5,4 Prozent) zurück. Bereits 1.341 junge Menschen haben sich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern gemeldet, um mit ihrer Unterstützung einen Ausbildungsplatz zu finden. Das sind 83 mehr als im Vorjahreszeitraum (+6,6 Prozent).

„Für Ausbildungsuchende ist mit dem Zwischenzeugnis jetzt der Zeitpunkt gekommen, auf die Betriebe zuzugehen und sich zu bewerben. Wer noch nicht so recht weiß, welche Ausbildung oder welches Studium in Frage kommt, dem stehen die Berufsberaterinnen und -berater der Arbeitsagentur gerne zur Seite“, so der Agenturchef.

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Januar 19.292. Damit stieg der Wert um 1.188 bzw. 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf

Die Auswirkungen des ersten Lockdowns im Rahmen der Eindämmung der CoronaPandemie brachten in den folgenden Monaten einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region mit sich. Seit Juli entwickelt sich die Zahl der Arbeitslosen im üblichen saisonalen Verlauf, allerdings auf deutlich höherem Niveau.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Endgültige Werte für die realisierte Kurzarbeit im Agenturbezirk liegen mittlerweile für den Monat Juli vor. Danach haben im Agenturbezirk Göttingen im Juli 1.761 Betriebe von konjunktureller Kurzarbeit Gebrauch gemacht. Von dieser beschäftigungssichernden Förderung profitierten 17.384 Beschäftigte. Im Rahmen des zweiten Lockdowns sind erwartungsgemäß wieder mehr Anzeigen auf Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit eingegangen, sodass die Zahlen für die Inanspruchnahme von Kurzarbeit spätestens ab Dezember wieder merklich steigen dürften.

Entwicklung in den Landkreisen des Arbeitsagenturbezirkes Göttingen

In den Landkreisen Göttingen und Northeim, die zum Agenturbezirk Göttingen gehören, stieg die Arbeitslosigkeit im Januar sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch gegenüber Januar 2020.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Northeim stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 0,6 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Insgesamt waren hier im zurückliegenden Monat 4.204 Menschen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 273 (+6,9 Prozent) mehr als im Dezember und 418 (+11,0 Prozent) mehr als vor Jahresfrist. Ähnlich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Landkreis Göttingen. Hier waren im Januar bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern 10.784 Menschen arbeitslos gemeldet, 605 (+5,9 Prozent) mehr als im Dezember. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um 1.313 (+13,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Landkreis Göttingen liegt bei 6,2 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über dem Januar-Wert 2020.

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