Einbeck. (red). "Seit mittlerweile fast einem Jahr hat die Pandemie das Land fest im Griff. Dies bedeutet seit zehn Monaten ständig sich ändernde Beschränkungen. Gesundheitswesen, zahlreiche Betriebe, Alten- und Pflegeheime, Schulen und Kindertagesstätten und nicht zuletzt jeder selbst ist von diesen Maßnahmen für den Gesundheitsschutz betroffen. Wo bleibt eine erkennbare nachhaltige Strategie? Warum Impfen wir so langsam? Was kann und sollte sich ändern", so die FDP.
Mit diesen Fragen beschäftigte sich dann auch der Webtalk des Landtagsabgeordneten Christian Grascha vergangene Woche. Zu Gast war Susanne Schütz, sozial- und gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion. Susanne Schütz berichtete, dass die gegenwärtige Verordnung die Sorge vor der Mutation widerspiegele. Dennoch seien viele Regelungen nicht nachvollziehbar.
Eine wichtige Maßnahme sei die längst überfällige tägliche Einführung von Schnelltesten in Altenheimen gewesen. Das Ziel: "Wenn weniger alte und vorerkrankte Menschen überhaupt an Covid-19 erkranken, haben wir weniger schwere Fälle auf den Intensivstationen und weniger Todesfälle", so Schütz Durch Schnellteste werden die notwendigen Kontakte sicher ermöglicht. Weiter müsse die Datengrundlage, insbesondere bezogen auf Infektionswege, verbessert werden. Die Daten, auf deren Grundlage wichtige Entscheidungen für Bürgerinnen und Bürger getroffen werden, seien teils immer noch ungenau und fehlerhaft aufbereitet oder manche Daten werden von den Behörden auch einfach nicht nachgefragt, obwohl sie durchaus Erkenntnisgewinne bringen würden. Die Ausstattung der Gesundheitsämter mit ausreichend Personal und der notwendigen technischen Ausstattung sei überfällig. Sicherlich haben einige Gesundheitsämter gut funktionierende Programme und die Übermittlung der Daten erfolge auch umgehend.
Dennoch sei die Ausstattung aller Gesundheitsämter mit der gleichen Software für die Zukunft sicherlich zielführend, da so Cluster besser aufgespürt werden können. Auch die Corona-Warn-App könne datenschutzgerecht genutzt werden, um Ansteckungsorte zu identifizieren. Mit besserem Wissen über Ansteckungsorte könnten auch Schutzkonzepte verbessert werden. Ein zügiger Fortschritt bei den Impfungen trage zusätzlich zur Bewältigung der Pandemie bei.
Schütz: "Gerade hier besteht Handlungsbedarf: ein verschlafener Impfstart, schleppende Kommunikation zwischen Land und Kommunen, falsche oder gar keine Impfbriefe sowie eine überlastete Hotline und ein weitgehender Impfstopp an Wochenenden. Dies alles liege im Verantwortungsbereich der Landesregierung. Diese versucht aber, die Verantwortung stets von sich wegzuschieben.“ Um Vertrauen in die Impfkampagne an sich nicht zu gefährden, müsse hier in Zukunft gründlicher und zielorientierter gearbeitet werden.
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