Northeim (red). Wie bereits vielfach erörtert, besteht ein Fachkräftemangel im Bereich der Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen. Es fehlen bundesweit 40.000 Erzieherinnen und Erzieher. Auch die Kommunen und Träger der Kindertagesstätten im Landkreis Northeim haben vermehrt das Problem, geeignetes Personal zu akquirieren. Der künftige Krippenausbau und die Ausweitung der Ganztagsbetreuung im Landkreis Northeim werden den Bedarf nach Fachkräften weiter verstärken. Es muss unbedingt vermieden werden, dass Kindertagesstätten bedarfsentsprechende Angebote wegen Personalmangels nicht umsetzen können. Zudem muss nach Auffassung der SPD-Kreistagsfraktion Northeim gewährleistet sein, dass die hohen Qualitätsstandards in den Einrichtungen nicht durch Personalengpässe gefährdet werden.
Die Ausbildungswege und Quereinstiege wurden aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels in der Vergangenheit bereits erweitert. Die Ausbildung ist dennoch leider für viele Interessentinnen und Interessenten aus finanzieller Sicht unattraktiv und für manche sogar mangels Einkommen und Förderung nicht realisierbar.
Für die SPD-Kreistagsfraktion erklärt deren Vorsitzender Uwe Schwarz MdL, dass hier unbedingt mit geeigneten Fördermaßnahmen gegengesteuert werden muss. Denkbar wären zum Beispiel die Übernahme von Fahrtkosten zur Schule oder zur Praktikumsstelle aber auch ein monatliches Anerkennungsentgelt für die Schülerinnen und Schüler, die nicht über andere Fördermaßnahmen unterstützt werden.
Da es zu diesem Themengebiet sicherlich bereits viele praxisnahe Lösungsansätze gibt, regt die SPD-Kreistagsfraktion möglichst kurzfristig die Einsetzung einer Arbeitsgruppe unter der Federführung des Landkreises Northeim an, um gegebenenfalls auch mit den interessierten Kommunen und Kindertagesstätten-Trägern gemeinsam effektive Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter sollten nach Meinung der SPD-Kreistagsabgeordneten Frauke Heiligenstadt MdL in diese Planungen einbezogen werden, insbesondere um zu klären, wie Umschülerinnen und Umschüler für diese Berufe motiviert werden können. Ebenso sinnvoll sind nach Meinung von Frauke Heiligenstadt Beratung und Informationen über Fördermöglichkeiten und Zugangsvoraussetzungen sowie Teilzeitmöglichkeiten bezogen auf die Erzieher*in-Ausbildung.
Darüber hinaus, erklärt Fraktionsgeschäftsführer Peter Traupe, hält die SPD die Ausweitung der Kapazitäten für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Sozialassistentinnen und Sozialassistenten an den Berufsbildenden Schulen für erforderlich. Die SPD-Kreistagsfraktion wird deshalb im nächsten Jugendhilfeausschuss beantragen, dass die Landrätin dem Kreistag ein Konzept für die Gewährung von geeigneten Fördermaßnahmen für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zur Beschlussfassung vorlegt.
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