Northeim (red). Das Liberale Burgfest der Freien Demokraten im Landkreis Northeim war so gut besucht wie noch nie. Etwa 70 Gäste sind der Einladung der FDP gefolgt. Hauptredner war der Spitzenkandidat der FDP zur Landtagswahl Stefan Birkner. Ebenfalls anwesend waren die beiden lokalen Kandidaten zur Landtagswahl, Christian Grascha (Einbeck) und Kornelia Ilsemann (Northeim) sowie der örtliche Bundestagsabgeordnete Konstantin Kuhle.
„Um eine Versorgungskrise abzuwenden und die steigenden Energiepreise in den Griff zu kriegen, wird auch die Kernenergie benötigt. Das Land hätte längst Brennelemente bestellen müssen, damit die drei noch laufenden Kernkraftwerke über den 31.12. hinaus noch weiterlaufen können. Wir werden uns weiter dafür stark machen“, betonte Birkner. Die Preise für Gas und Strom steigen dramatisch, deswegen müssten Bürgerinnen und Bürger sowie Betriebe entlastet werden. Selbstverständlich müsse der Staat, denjenigen helfen, die ohnehin auf Sozialleistungen angewiesen seien. „Die arbeitende Mitte darf aber nicht vergessen werden. Es ist deshalb gut, dass der Bundesfinanzminister die Inflation in der Einkommensteuer ausgleichen und die kalte Progression abbauen will. Leistung muss sich auch lohnen“, sagte der Vorsitzende der FDP Niedersachsen.
Darüber hinaus ging es beim 10. Burgfest in Salzderhelden auf der Heldenburg auch darum, wo Niedersachsen dringend modernisiert werden müsse. „Es droht die schlechteste Unterrichtsversorgung in unseren Schulen seit 30 Jahren. Hier muss dringend etwas passieren“, machte Birkner deutlich. Die Schulen bräuchten mehr Freiräume, die berufsbildenden Schulen endlich die Wertschätzung, die sie verdienen, und die Förderschulen Lernen müssten offenbleiben. Bei der Digitalisierung braucht das Land endlich spürbare Fortschritte, genauso beim Abbau der Bürokratie.
Grascha machte in seiner Begrüßung deutlich, dass ihm besonders die Förderschulen im Landkreis am Herzen liegen. Deswegen sei das Volksbegehren „Offene Förderschulen – offene Chancen“ auch gestartet worden. „Es geht um die Chancen von Kindern und Jugendlichen, die nicht durch eine Zwangsinklusion geopfert werden dürfen. Die Inklusion muss unbedingt in den allgemeinbildenden Schulen verbessert werden. Wir wollen aber die Wahlfreiheit erhalten, denn für viele sind die kleinen Einheiten mit den kleinen Klassen an den Förderschulen besser“, so der Einbecker Landtagsabgeordnete. Christian Grascha sprach sich auch im Zusammenhang mit der Diskussion um den Verbrennermotor für eine Technologieoffenheit aus. Synthetische Kraftstoffe, die auch klimaneutral seien, böten schnelle Fortschritte beim Klimaschutz, ohne eine erfolgreiche Technologie, nämlich die Verbrennermotoren, zu verdammen. Außerdem sei die Automobilindustrie eine Schlüsselindustrie, in der viele Menschen beschäftigt sind. Einen Vorgeschmack, welche Auswirkungen ein Verbrennerverbot habe, sei die Schließung der Schlauchproduktion bei Conti in Northeim. Das sei ein schwerer Schlag für viele Beschäftigte in Northeim.
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