Einbeck (red). Wie wäre es, an einem Sonntagnachmittag durch die Einbecker Innenstadt zu bummeln und dabei an mehreren Orten Kunst genießen zu können? Am 30. Oktober zwischen 15 und 17 Uhr wird das erstmals möglich sein. Die NEWCOMER KWS Art Lounge, das StadtMuseum und das Kunsthaus öffnen ihre Ausstellungen und laden alle Kunstinteressierten und jene, die es werden möchten, zum Besuch ein. Bei der Premiere von „Einbecker Kunst-Sonntag“ wird es gleich vier Ausstellungsorte geben, denn das StadtMuseum zeigt in seinem Haus Auf dem Steinwege „Metas Archiv“ von Gabriele Schaffartzik und außerdem in der Alten Synagoge in der Baustraße die Sonderschau „Otto Almstadt – Skulpturen aus 60 Jahren“. In der NEWCOMER KWS Art Lounge in der Tiedexer Straße ist „Hidden Places“ von Roman Thomas zu sehen. Das Kunsthaus Einbeck an der Knochenhauerstraße öffnet mit seiner aktuellen Werkschau. Der Eintritt ist an allen Orten frei.
Geplant ist, den „Einbecker Kunst-Sonntag“ in Zukunft monatlich zu veranstalten und damit die aktuell laufenden Ausstellungen am Sonntagnachmittag zur Kaffeezeit zugänglich zu machen. „Weitere interessierte Veranstalter sind eingeladen, künftig mitzumachen“, sagen Bettina Alex, Public Affairs & Arts bei KWS, Museumspädagogin Dr. Imke Weichert und der Vorsitzende des Kunsthauses Einbeck, Frank Thiele.
Im Stadtmuseum Einbeck ist die Ausstellung „Metas Archiv“ der Göttinger Künstlerin Gabriele Schaffartzik zu sehen (noch bis 18. November), die sich ihrer eigenen Familiengeschichte nähert. „Metas Archiv“ zeigt die künstlerischen Ergebnisse, die im Zusammenhang mit der Sichtung alter familiärer Dokumente, Fotografien und Filme entstanden sind. Mit Malerei, Fotos und Videoarbeiten wirft sie ein Schlaglicht auf die Biografie ihrer Großmutter Meta und damit auf ein Stück Zeitgeschichte im norddeutschen Worpswede.
In der Alten Synagoge Einbeck wird eine Werkschau des Bildhauers Otto Almstadt gezeigt. Zwei Skulpturen aus dieser Reihe der vergangenen sechs Jahrzehnte ist auch im Foyer des Stadtmuseums zu sehen. „Otto Almstadt – Skulpturen aus 60 Jahren“ präsentiert einen Querschnitt des Schaffens des 1940 in Einbeck geborenen Künstlers (noch bis 6. November). Nach einer Ausbildung zum Keramikmodelleur studierte er Bildhauerei. Der vielfach ausgezeichnete Bildhauer nahm unterschiedliche Lehraufträge in Niedersachsen wahr und lebt heute in Wallenstedt bei Gronau/Leine.
In der NEWCOMER KWS Art Lounge ist die Ausstellung „Hidden Places“ von Roman Thomas zu sehen. Der Künstler entführt die Besucher in seine großformatigen Bildwelten. Für den in Celle lebenden freiberuflichen Fotografen spielt der urbane Raum im Zusammenhang zum menschlichen Individuum eine zentrale Rolle. Es ist der Kontrast zwischen einer Millionenstadt und der menschlichen Einsamkeit des Individuums, der ihn bewegt und zu seinen Motiven als besondere Orte seiner Faszination führt, die Roman Thomas auf seinen vielen Streifzügen durch die Metropolen entdeckt (noch bis 30. Dezember).
Im Kunsthaus Einbeck präsentiert die Werkschau 2022 eine Vielfalt der Kunst (noch bis 6. November). Zu sehen sind die aktuellen Arbeiten von 21 Mitgliedern. Mit Anke Dilé Wissing, Brigitte Kesten und Elke Heege sind gleich drei Mitglieder zum ersten Mal in der Jahresausstellung vertreten. Die Werkschau-Ausstellungsreihe des Kunsthauses ist bewusst offen gehalten, ohne ein vorgegebenes Thema. Die Künstler haben in freier, selbstgewählter Aufgabe, unterschiedlichste Inhalte in verschiedenen Techniken bearbeitet. In dieser Vielschichtigkeit liegt der besondere Reiz der jährlichen Werkschau, es entsteht ein Gesamtbild des aktuellen künstlerischen Schaffens und der künstlerischen Vielfalt.
Foto: Frank Bertram