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Samstag, 11. Januar 2025 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Ein Biberdamm sperrt seit etwa einer Woche den Mühlenkanal nahezu vollständig ab und sorgt für eine ökologische Katastrophe auf den folgenden fast vier Kilometern Es gelangt aktuell kein Wasser mehr nach Einbeck. Erste tote Fische wurden am Sonntag entdeckt, die vermutlich durch Sauerstoffmangel verendet sind. Der Sauerstoffgehalt lag am Sonntagabend im Bereich Offiziersgarten an der Trogbrücke über das Krumme Wasser bei weniger als 5 Milligramm pro Liter. Viel zu wenig für das Leben im Gewässer. Die für Ende Oktober relativ hohen Temperaturen in Kombination mit dem massiven Laubeintrag führen zu Sauerstoffzehrung, wenn das Wasser nicht in Bewegung ist. Eine Entspannung der Situation ist nicht zu erwarten, solange der Durchfluss nicht wieder hergestellt ist. Daher sah sich der Fischereiverein gezwungen, kurzfristig am Montagvormittag mit einer Fischbergung zumindest einen Teil der Population zu retten. Ein überaus starker Eingriff und in der Vereinsgeschichte bisher einmalig.

Mittels Elektrofischerei wurden die tieferen Bereiche an den Mühlenkolken sowie einige Rinnen und Vertiefungen unter Rohreinläufen abgefischt. Es konnten knapp 900 Fische aus elf Arten geborgen und in die Ilme umgesetzt werden. Darunter etwa 50 Bachforellen in Größen bis ca. 45 Zentimeter, Bachneunaugen in verschiedenen Entwicklungsstadien, viele Gründlinge, Elritzen und Stichlinge. Auch zwei halbstarke Hechte wurden aus der Blättersuppe gefischt. Anders als bei der letzten regulären Bestandskontrolle Anfang September kamen lediglich sechs lebende Groppen zum Vorschein.

Das durchaus kunstvolle Bauwerk des pelzigen Baumeisters befindet sich kurz unterhalb der Ausleitung des Mühlenkanals aus der Ilme bei Hullersen. Dort entsteht durch den Damm allerdings kein nennenswerter Stau. Dies ist ungewöhnlich, da Biber ihre Dämme in der Regel errichten, um den Eingang zu ihrem Bau unter Wasser halten zu können. Der Mühlenkanal oberhalb des Dammes ist jedoch nur vierzig bis fünfzig Zentimeter tief. Wo genau der Bau sich befindet, konnte bisher nicht ausgemacht werden. Vermutlich liegt dieser in der Ilme und der oder die Biber (es kann auch eine Familie sein) weitet schlicht seinen Lebensraum weiter aus. Biber stehen unter strengem Schutz, d.h. auch Dämme dürfen nicht ohne Weiteres verändert oder entfernt werden. In Zeiten von Wasserarmut, niedrigen Grundwasserständen und dem Rückbau ehemals technisch verbauter Gewässer leisten Biber mit ihren Bautätigkeiten eine unschätzbare Arbeit zum Nulltarif. In diesem besonderen Fall leiden jedoch die „Unterlieger“.

Die vermutlich immer wieder nötige Entfernung des Dammes in diesem Abschnitt wird seitens des Fischereivereins als einzig sinnvolle Maßnahme angesehen. Eine Kompromisslösung mit Rohr- bzw. Bypassleitung oder ähnlichem wird als nicht zweckmäßig betrachtet. Dieses wird laufend verstopfen, erfordert häufige Kontrollen und kann nicht für einen ausreichenden Durchfluss sorgen. Hier geht es um die Wasserversorgung des unterhalb des Dammes liegenden Gewässers, nicht um die Absenkung eines Staus aus Hochwasserschutzgründen oder ähnlichem. Die Bereitstellung von Löschwasser für den Brandfall ist für Einbeck ebenfalls von Bedeutung, da der Mühlenkanal aktuell nicht als Löschwasserentnahmestelle zur Verfügung steht. Die Folgen könnten ähnlich wie für die Fische des Kanals dramatisch sein.

Eine konkrete Aussage der Behörden steht leider noch aus, was bisher wertvolle Zeit gekostet hat. Für die Fischpopulation und einen beträchtlichen Teil der Benthosfauna im Gewässer, die letztlich auch einen gesellschaftlichen Wert darstellen, war es nun zu spät. Der Fischereiverein hofft im Interesse aller BürgerInnen auf eine schnelle Lösung.

Foto: Eikenberg

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