Kirchenkreis (red). Bei der Kirche geht es in der Regel um den Glauben, aber manchmal auch ums Geld. Vor allem, wenn die Mitgliederzahlen sinken und damit die Zuweisungen der Landeskirche an die einzelnen Kirchengemeinden. Um die Haushaltsplanung ging es in der jüngsten Sitzung der Kirchenkreissynode Leine-Solling.
Die Landeskirche kürzt die Zuweisungen in den nächsten beiden Jahren im Schnitt um 3%, wie der Vorsitzende, Pastor Martin Giering, darstellte. Der Finanzausschuss schlug der Synode vor, bei Sachmitteln nur 1,8% Kürzung an die Gemeinden weiterzugeben. Insgesamt beträgt die landeskirchliche Zuweisung an den Kirchenkreis mit den Gemeinden 4,8 Millionen Euro. Der größte Teil davon wird für Personalkosten (2,3 Mio) aufgewendet. Ansonsten hat der Ausschuss sich bemüht, Wege zu finden, um Angebote aufrechtzuerhalten. Pro Gemeindeglied gebe es sogar etwas mehr Geld als noch vor einigen Jahren, betonte Giering. Der Haushaltsplan wurde von den Synodalen einstimmig beschlossen. Über den Stellenplan konnten bereits auf einer zurückliegenden Sitzung einige Härten der Kürzungen abgemildert werden, auch wenn es dennoch ab 2023 zu Einsparungen bei den Pfarrstellen kommen werde.
Weiteres Thema war die Dienstvereinbarung gegen Diskriminierung, Mobbing und sexualisierte Gewalt. Diese solle präventiv wirken. Darin wurden einige Punkte zum respektvollem Umgang thematisiert und festlegt. Auch der Vereinbarung wurde ausnahmslos zugestimmt. Außerdem stand eine Änderung der Finanzsatzung an. Hier ging es um Kostenersatz für dienstlich genutzte private Kommunikationsgeräte von Mitarbeitenden. Dem Beschlussvorschlag wurde mehrheitlich zugestimmt.
Karl-Heinz Himstedt informierte anschließend über die im März 2024 anstehende Wahl der Kirchenvorstände, die deutlich anders abläuft als die vorherige. „Was ist neu? Alles“, brachte er es auf den Punkt, bevor er erläuterte, dass es eine Online- sowie Briefwahl geben soll und Wahllokale nur noch optional sind. Obendrein müssen die Wahlvorschläge schon bis zum Oktober nächsten Jahres feststehen, es ist also jetzt schon an der Zeit, sich mit dieser Wahl zu befassen.
Kirchenkreisjugendwart Jan Mönnich berichtete über den Zukunftsprozess der Landeskirche. Im Zentrum steht ein großer Ideenpool. Gesammelt werden Ideen zur Zukunft der Kirche. Auf der Website www.zukunftsprozess.de werden diese Ideen zur Diskussion gestellt. Die am meisten diskutierten Ideen werden in einem zweiten Schritt weiterverfolgt. Dazu werden „Denklabore“ eingerichtet, aus denen konkrete, entscheidungsfähige Konzepte entwickelt werden.
Inhaltlich geht es dabei zum Beispiel um die Themenbereiche Gebäudemanagement, das Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamtlichen, Verwaltungsvereinfachungen oder die Unterstützung bei der Anmeldung von Taufen und Trauungen. Jeder Impuls sei willkommen, betonte Mönnich. Ganz explizit sollen verstärkt junge Menschen eingebunden werden, denn es soll ja in Zukunft eine Kirche sein, in der sie sich wohl- und zu Hause fühlen.
Zum Ende der Sitzung merkte Superintendentin Stephanie von Lingen in ihrem Bericht an, dass es derzeit keine Vakanzen im Kirchenkreis gebe. Das hätten sie und ihr Mann, seit sie Superintendenten sind, noch nicht erlebt. Das sei ein Grund zur Freude, sagte sie und ergänzte, dass nach den Jahren der Pandemie vieles wieder in normaleren Bahnen laufe. Die Krisen der Welt machen sich zwar auch im Kirchenkreis bemerkbar, sagte sie, doch die Kirche habe die Kraft, Menschen aufzufangen, ihnen Halt und Hoffnung zu geben. Dies zeige sich auch in dem ungeheuren Engagement so vieler Menschen zwischen Northeim, Einbeck und Uslar für ihre Kirchengemeinden.