Northeim (lpd). Auch für die Wintersaison 2022/2023 wird wieder ein heftiger Seuchenzug der hochpathogenen Geflügelpest (HPAI) erwartet. Dies wird bereits durch zahlreiche tote Wildvögel in den Küstenregionen bestätigt. Seit Juni 2022 hat es bereits über 30 HPAI-Ausbrüche in niedersächsischen Geflügelbetrieben gegeben.
Im Landkreis Northeim wurden Anfang November insgesamt sechs Kontaktbetriebe zu Geflügelpestausbrüchen in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Hierbei handelte es sich um Hobbyhaltungen, die über mobile Geflügelhändler Tiere mit Kontakt zu Beständen, in denen die HPAI festgestellt wurde, gekauft hatten. Diese Verkäufe waren zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem die HPAI-Infektion in den Herkunftsbetrieben noch nicht bekannt war.
Die betroffenen Bestände im Landkreis wurden zunächst vorsorglich gesperrt und die Tiere bis zum Ergebnis der amtstierärztlichen Untersuchung und Probenahme ausschließlich im Stall gehalten. Glücklicherweise konnte für alle sechs Betriebe Entwarnung ausgesprochen werden, die Tiere waren nicht erkrankt. Trotzdem ist erhöhte Vorsicht geboten.
Das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat ein Infoblatt mit Verhaltensregeln für Kleinbetriebe mit Geflügelhaltung (unter 1000 Tiere) und Geflügelhobbyhaltungen herausgegeben. Dort werden die erforderlichen und bekannten Schutzmaßnahmen gegen eine Übertragung durch Wildvögel ausführlich beschrieben. Besonders wichtig ist der Schutz vor direktem und indirektem Kontakt mit Wildvögeln. Auch die erforderliche Desinfektion sowie das Tragen von Schutzkleidung beim Betreten der Ställe werden aufgeführt. Außerdem geht es dabei um die Meldepflicht für Tierhalter und das Führen eines Bestandsregisters. Das Infoblatt steht unter www.landkreis-northeim.de/gefluegelpest zum Download zur Verfügung.