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Freitag, 10. Januar 2025 Mediadaten wsr.tv
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Iber (red). Die Kirchengemeinde Iber-Odagsen lädt am Mittwoch, 10. Mai, um 18.30 Uhr in die Johanneskirche ein zu einem Vortag über den "Niello-Kelch“ aus Iber. Das Kestner-Museum in Hannover, wo der Niello-Kelch bis heute sicher verwahrt ist, hat zuletzt wieder einmal Bilder von herausragender Qualität machen lassen. Jan Höffker, Pastor und wohnhaft in Iber, wird über die wechselhafte Geschichte des Kelches in einem reich bebilderten Vortrag erzählen: „Als ich die Fotos vom Museum sah, war mir sofort klar, dass diese einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden müssen. Und das wollen wir am Mittwochabend machen. Wer sich das anhört, wird mit einem Sekt im Anschluss belohnt“, lockt der Kirchenhistoriker. Die Kirchengemeinde hat sodann sechs Stoff-Banner drucken lassen, auf denen die einzelnen Motive des Kelches großformatig abgebildet sind und beschrieben werden. Am Ende der Veranstaltung sollen diese in einer kleinen Feierstunde enthüllt werden. Gefördert wurde der Druck der Banner vom Landschaftsverband Südniedersachsen.

Zur Geschichte des Niello-Kelches

In den 50er Jahren machte man bei einer Kirchenrenovierung eine überraschende Entdeckung: Der Kunsthistoriker Johannes Sommer fand einen bis dahin völlig unbeachtet gebliebenen, mittelalterlichen Kelch. Nach einer ersten wissenschaftlichen Untersuchung aus dem Jahr 1956 war klar, dass die Kirchengemeinde Iber-Odagsen im Besitz eines der ältesten Abendmahlskelche auf dem Territorium der Landeskirche Hannovers ist. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine Goldschmiedearbeit aus dem nahen Hildesheim, dem damaligen Zentrum dieses Handwerks – dorthin unterhielten die Herren von Iber gute Kontakte. Johannes Sommer datierte den Kelch in die Jahrzehnte um 1180. Den Namen bekam der Niello-Kelch durch die sogenannte Niellierung des Bildhintergrundes, eine Technik im damaligen Goldschmiedehandwerk. Dazu wird eine schwarze Masse aus Silber, Kupfer, Blei und Schwefel zusammengeschmolzen und pulverisiert. Diese Masse presst man danach in die eingravierten Vertiefungen der Metalloberfläche. Durch den Hell-Dunkel-Kontrast wird eine Tiefe erzeugt.

„Diese Handwerkstechnik ist so präzise ausgeführt, dass selbst die Küsterin, die – so wird erzählt – sich damals sehr ‚am schwarzen Zeug‘ störte und wie wild darauf rumrubbelte, der kunstvollen Niellierung nichts anhaben konnte“, berichtet Höffker.

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