Einbeck (red). Streuobstwiesen prägten bis in die 1950er Jahre das Bild unserer Dörfer. Doch nach und nach wurden immer mehr Wiesen abgeholzt. Sie fielen der intensiven Landwirtschaft zum Opfer oder verschwanden, als an den Ortsrändern die Neubaugebiete wuchsen.
Mit den Streuobstwiesen ging auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verloren. Viele bedrohte Tiere, die auf der Roten Liste stehen, haben dort eine Heimat, zum Beispiel der Steinkauz oder verschiedene Wildbienen-Arten.
Auf Streuobstwiesen wachsen oft alte, regionale Obstsorten, die man heute nur noch sehr selten kaufen kann. Auch sie drohen zu verschwinden. Dabei schmecken viele davon intensiver als die marktüblichen Sorten, lösen weniger Allergien aus und bilden einen wichtigen Genpool, um in Zukunft neue Sorten zu züchten.
Für die Neuanlage, Pflege und Erhaltung von Streuobstwiesen hat der BUND Landesverband Niedersachsen sich bereits in den vergangenen Jahren stark gemacht. Denn Streuobstwiesen sind ganz besondere Biotope, die bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten. Mit einem von der EU geförderten Projekt hatte der BUND die vor allem im Rahmen des Projekts "Streuobstwiesen blühen auf!" erzielten Erfolge angeknüpft und will Streuobstwiesen in Niedersachsen langfristig schützen. Im Mittelpunkt des siebenjährigen Projektes "Zusammenarbeit zur Erhaltung von Streuobstwiesen in Niedersachsen" stand die Gründung eines landesweiten Netzwerks verschiedener Akteure wie Landwirte, Mostereien, Landschaftspflegeverbände, Imker, Jäger, Pomologen, Stiftungen und Privatpersonen. Diese haben sich im September 2017 zu einem Streuobstwiesenverein zusammengeschlossen.
„Der Verein ist Sprachrohr und fungiert als Mittler und Wissensgeber für Streuobstangelegenheiten in ganz Niedersachsen. „Eines der wichtigsten Vereinsziele bildet die Beratung anderer Vereine und Privatpersonen bei der Neuanlage und Pflege von Streuobstwiesen sowie bei der Einwerbung von Fördergeldern. Außerdem wird die Internetplattform www.streuobstwiesen-buendnis-niedersachsen.de zum zentralen Instrument für die Netzwerkarbeit umgestaltet“.
Der zertifizierte Wald-und Streuobstpädagoge Helmut Schröder vom BUND Naturerlebnis Katlenburg, warb in seinem Impulsvortrag u.a. auch für mehr Wildnis im eigenen Garten. Es gab Informationen zum Wildbienenschutz. Saatgut für die Anlage einer kleinen Blühwiese im Garten konnte erworben werden.
Zusätzlich gab es Infos zu
- Neupflanzungen
- Pflege alter Obstwiesen
- Kochen oder Backen mit regionalem Obst
- Mitmach-Aktionen für Jung und Alt
Weitere Infos und Kontakt auch unter: https://bund-naturerlebnis-katlenburg.jimdofree.com
Foto: Landfrauen Einbeck