Kreis Leine-Solling (r). In 44 Kirchen- und Kapellengemeinden im Kirchenkreis Leine-Solling wurden am Sonntag die Kirchenvorstände gewählt: Insgesamt 12.458 Wählerinnen und Wähler haben sich an den Kirchenvorstandswahlen beteiligt. Mit 23,8 Prozent lag die Wahlbeteiligung knapp unter dem Ergebnis der letzten Kirchenvorstandswahl im Jahr 2012 (26,4%).
349 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt. 254 von ihnen wurden nun in das Amt gewählt. 99 Männer und 155 Frauen werden die Kirchengemeinden in den nächsten sechs Jahren leiten. 164 von ihnen sind bereits jetzt im Kirchenvorstand und wurden wiedergewählt. Das Durchschnittsalter aller Gewählten beträgt 53 Jahre. Sieben Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher sind zwischen 18 und 24 Jahren alt. 75 weitere Ehrenamtliche werden noch in die Kirchenvorstände berufen. Insgesamt waren 52.290 wahlberechtige Gemeindeglieder zur Wahl aufgerufen.
Erstmals durften Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren wählen, 246 haben von ihrem neuen Wahlrecht Gebrauch gemacht. 422 Wählerinnen und Wähler waren zwischen 16 und 20 Jahre alt. Da nur alle sechs Jahre gewählt wird, waren es insgesamt 668 Erstwähler.
Mehrere hundert Wahlhelfer waren in den Wahllokalen zwischen Einbeck, Uslar und Northeim im Einsatz. An vielen Orten gab es begleitende Veranstaltungen wie Konzerte, Andachten, Gottesdienste, Ausstellungseröffnungen und Kaffeetafeln. „Es war schön, an einem Tag fast das ganze Dorf im Gemeindehaus zu treffen“, berichtete ein Wahlhelfer von diesem Wahltag. Es sei eine gute Gelegenheit gewesen für „Gespräche zwischen Tür und Angel“.
„Wir besuchten am Wahltag 37 Wahlbüros zwischen Gillersheim und Schönhagen und trafen dabei auf viele gut gelaunte Wahlhelfer“, so Superintendentin Stephanie von Lingen. Jan von Lingen ergänzt: „Wir danken den Wahlvorständen, dass sie sich für die Durchführung der Wahl engagiert haben. Besonders danken wir natürlich allen Kandidatinnen und Kandidaten, die in den kommenden sechs Jahren die Gemeinden gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeitern leiten werden.“
Eine besondere Überraschung war ein Pilotprojekt in der Kirchengemeinde „Michaelis im Rhumetal“. Dort wurde erstmals ausschließlich eine Briefwahl angeboten, die ein Ergebnis von 48,3 % erbrachte. In Hevensen und Lutterhausen wurde ebenfalls eine Briefwahl durchgeführt, die allerdings zu keiner Erhöhung der Zahlen führte. Eine besonders hohe Wahlbeteiligung erzielten Bollensen (52,4%) und Sudershausen (45,1%) sowie Imbshausen-Denkershausen (46,9%) und Hevensen (45%). „Die hohe Beteiligung gerade in den kleinen Orten zeigt, wie wichtig den Menschen die Kirche im Dorf ist“, so Superintendentin Stephanie von Lingen.
Wie auch in anderen Kirchenkreisen gab es auch hier ein starkes „Land-Stadt-Gefälle“: Während in den Dörfern die Beteiligung hoch war, konnten in den Mittelzentren Uslar und Einbeck weniger Gemeindeglieder zum Wählen motiviert werden (Uslar: 11,1%, Einbeck 11,2%). In den drei Northeimer Stadtgemeinden fielen die Ergebnisse etwas höher aus (Apostel 12,9%, Corvinus 16,3%, Sixti 14,9%).
Die jüngsten Kirchenvorsteherinnen mit 19 Jahren sind Madleene Knoke in Hardegsen (104 Stimmen) und Svenja Thimm in Lüthorst (64 Stimmen). Der 21jährige Kevin Voigt in Volpriehausen erzielte die höchste Stimmenzahl der Kirchengemeinden. Alle Ergebnisse der Wahl aus den 44 Gemeinden sowie die genauen Stimmenzahlen sind nachzulesen auf der Internetseite des Kirchenkreises www.leine-solling.de.
Eingeladen werden alle gewählten und berufen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher am Samstag, 20. Oktober, zu einem Kirchenvorstehertag. Er findet in der BBS 1 in Northeim statt. Landesbischof Ralf Meister wird ihn eröffnen.
Die genauen Stimmenzahlen der einzelnen Gewählten finden Sie unter www.leine-solling.de.