Einbeck (red). In 39 Kirchen- und Kapellengemeinden im Kirchenkreis Leine-Solling wurden am Sonntag die Kirchenvorstände gewählt. Mit fast 32 Prozent lag die Wahlbeteiligung weit über dem Ergebnis der letzten Kirchenvorstandswahlen in den Jahren 2018 (23,3 Prozent) und 2012 (26,4 Prozent). Erstmals waren neben der Urnenwahl auch Onlinewahl und allgemeine Briefwahl möglich. Insgesamt 14.545 Wählerinnen und Wähler haben sich an den Kirchenvorstandswahlen beteiligt. 280 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich zur Wahl aufgestellt. 246 von ihnen wurden nun in das Amt gewählt. Mehrere hundert Wahlhelfer waren in 48 Wahllokalen zwischen Einbeck, Uslar und Northeim im Einsatz. Es werden noch weitere Ehrenamtliche in die Kirchenvorstände berufen.

Ein „Stadt-Land-Gefälle“ zeichnete sich in der Wahlbeteiligung ab. So erreichten Dörfer eine hohe Wahlbeteiligung wie die Kirchengemeinden Bollensen (57,9 Prozent), Gillersheim (54,2) sowie die Gemeinden Suderhausen, Hohnstedt, Bühle und St. Vitus am Solling mit rund 50 Prozent. Unter den größeren Stadtkirchengemeinden erreichten Uslar eine Wahlbeteiligung von 32,5 Prozent, Einbeck von 22,2 Prozent und Northeim St. Sixti von 21,3 Prozent.

Die Superintendenten Stephanie und Jan von Lingen dankten den Wahlvorständen und den Ehrenamtlichen, die sich für die Durchführung der Wahl engagiert haben: „Besonders danken wir natürlich allen Kandidatinnen und Kandidaten, die in den kommenden Jahren die Gemeinden gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeitern leiten werden. Sie geben gemeinsam unseren Kirchengemeinden ´Rückenwind´“. In den Kirchenvorständen werden Baufragen, Finanzen und Personalangelegenheiten behandelt. Außerdem geht es um das geistliche Leben.

86 Männer und 160 Frauen werden die Kirchengemeinden im Kirchenkreis Leine-Solling in dieser Wahlperiode leiten. 158 von ihnen sind bereits jetzt im Kirchenvorstand und wurden wiedergewählt. Das Durchschnittsalter aller Gewählten beträgt 54 Jahre. Drei gewählte Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher sind 16 und 17 Jahren alt. 10 Gewählte sind zwischen 18 und 26 Jahren alt. Erstmals war das Mitwählen ab 14 Jahren möglich.

45.880 wahlberechtige Gemeindeglieder waren zur Wahl aufgerufen. An vielen Orten gab es begleitende Veranstaltungen wie Andachten, Gottesdienste und Kaffeetafeln. Alle gewählten und berufenen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher sind am Samstag, 26. Oktober, zu einem Kirchenvorstehertag eingeladen. Er findet gemeinsam mit dem Kirchenkreis Harzer Land in Herzberg statt. Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder wird ihn eröffnen.

„Allen neu und wiedergewählten Mitgliedern der Kirchenvorstände gratuliere ich von Herzen und bin allen, die sich zur Wahl gestellt haben, sehr dankbar. Sie alle haben durch ihre Kandidatur ein wichtiges Zeichen gesetzt. Denn demokratische Kirchenvorstandswahlen sind ein evangelisches Markenzeichen. Wenn sich so viele Menschen zwischen 16 und 88 Jahren sich zur Wahl stellen und ihre vielfältigen Begabungen und Sichtweisen in die Leitung unserer Kirche einbringen wollen, dann unterstreichen sie damit, dass Glaube und Demokratie zusammengehören", Landesbischof Ralf Meister