Northeim (red). Klientinnen und Klienten der Reha-Gruppen aus dem Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. haben mit der Unterstützung ihrer Moderatorinnen an ihrem Domizil „Am Eschenschlag“ am vergangenen Freitag ein großes Frühlingsfest auf die Beine gestellt. Der Erfolg verdient umso mehr Beachtung, da ein großer Teil des Organisationsteams aus Personen mit seelischen Belastungen und Herausforderungen besteht.
Buntes Treiben am Eschenschlag
Bei den zahlreichen Gästen, darunter der 1. stellvertretender Bürgermeister der Stadt Northeim Jörg Dodenhöft und Anne Holland von der Caritas, kam das bunte Programm gut an. „Die Stimmung war super und das Wetter hat gut gehalten“, strahlt Harald Braun, Moderator der Fahrrad-Moped-Gruppe. Geboten wurden Ponys streicheln, eine Tombola, ein Jakolo-Turnier und reißenden Absatz fanden hergestellten Produkte: Holzartikel, Seifen und Handarbeiten. Auch die umfangreiche Verkostung mit Grillwürstchen, Grillkäse, Salate, Kuchen, Waffeln, Crepes, Kalt- und Heißgetränken kam gut an. Die beiden Flohmarktstände erzielten gute Umsätze und der kostenlose Fahrradcheck wurde von den Besuchern intensiv genutzt. Der Hauptgewinn von der Tombola, ein Gutschein für eine Fahrradreparatur, wurde von einer Stammkundin der Fahrradwerkstatt gewonnen! „Was für ein lustiger Zufall!“, freut sich Harald Braun.
Auch die Bereichsleiterin Magdalene Breilmann ist über den erneuten Erfolg sehr erfreut und nutzte die Gelegenheit, Harald Braun und Anne Holland miteinander bekannt zu machen. Gemeinsam kamen sie in das Gespräch. Mit ihrer Quartiersarbeit im Rhumeviertel schafft Anne Holland nämlich auch für die Klienten und Klientinnen der Albert-Schweitzer-Wegbegleiter, zu denen sowohl die Reha-Gruppen, als auch die im Rhumeviertel ansässige Tagesstätte „Tano“ gehören, interessante Angebote wie beispielsweise den neu entstandenen Bürgertreff. „Es ist auch unsere Aufgabe, unseren Klientinnen und Klienten eine Erweiterung ihres Sozialraumes zu ermöglichen“ fasst Magdalene Breilmann zusammen und ergänzt: „Mit dem Angebot der Tano bietet sich diese Möglichkeit auch Institutionsübergreifend und ermöglicht niedrigschwellige Teilhabe.“
Viel mehr als ein Fest
In den 18 Reha-Gruppen des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. suchen und finden Menschen mit Psychiatrieerfahrung Gleichgesinnte für die gemeinsame Freizeitgestaltung und miteinander Interessen zu leben. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten die Menschen auf ihrem manchmal steinigen Weg in ein eigenständiges Leben. „Gemeinschaftliche Aktivitäten führen zum Erfolg“, sagt Bereichsleiterin Magdalene Breilmann. Die Klientinnen und Klienten wollen sich zeigen und ihre guten Erfahrungen mit anderen teilen. Sie wollen zeigen, wie wertvoll die Teilnahme an den Reha-Gruppen ist, um gesellschaftliche Teilhabe zu haben und was sie damit für sich erreichen können. „So können wir eine Stigmatisierung entgegenwirken und es gelingt eine Verbindung zur Öffentlichkeit. Denn psychische Erkrankungen sind weit verbreitet und können jeden treffen“, betont Magdalene Breilmann.
Foto: Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.