Northeim (lpd). Die Sommerakademie in Hardegsen hat auch in diesem Jahr ihre Tore geöffnet und eine Woche voller kreativer Entfaltung und handwerklicher Erlebnisse geboten. Vom 1. bis 7. Juli 2024 versammelten sich Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen, um ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich in einer inspirierenden Umgebung auszutauschen.
„Wir hoffen, Sie finden hier auf dem Burggelände einen Raum, der offen und frei ist für Begegnung und Resonanz, in dem sich insgesamt Kreativität und Begrenzung, Arbeit und Entspannung nicht gegenseitig bedingen, sondern gleichsam nebeneinander bestehen können“, sagte Jessica Krause, Pädagogische Mitarbeiterin der Kreisvolkshochschule Northeim zur Eröffnung der Sommerakademie 2024 in Hardegsen. Vier Kursleitende und 52 Teilnehmende aus der Region, aber auch von weit her, kamen zusammen, um vom 1. bis 7. Juli künstlerische Fähigkeiten und neue Techniken in verschiedenen Werkstätten zu erlernen, zu vertiefen und gemeinsam zu wachsen. Mit Angeboten wie Steinbildhauerei, Malen und Zeichnen, Schmieden und dem Frauenchorprojekt „Let the Ladies Sing“ war für jeden Geschmack etwas dabei. Drei Kurse waren als Bildungsurlaub buchbar.
Steinbildhauerei: Kunst aus Stein gemeißelt
Unter der fachkundigen Anleitung des bekannten Bildhauers Dieter Homeyer lernten die Teilnehmenden die Grundlagen und Feinheiten des Skulptierens. Unter dem Motto „Gestalte deine Skulptur“ durchliefen die Teilnehmenden vom groben Block aus Thüster Kalkstein alle wichtigen Schritte und Techniken hin zum eigenen Kunstwerk. „Neben den verschiedenen Techniken ermöglicht das Handwerk auch einen Einblick in die Formsprache und Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung“ – so lautete eine der Rückmeldung nach Ende des Kurses.
Malen und Zeichnen: Experiment Köpfe
Die Kunst des Kopfzeichnens wurde unter der Leitung der Künstlerin Anne Brömme vermittelt. Die Teilnehmenden wurden in die Anatomie des menschlichen Kopfes eingeführt und erlernten verschiedene Techniken, um Charakter, Individualität und Ausdruck lebendig auf Papier zu bringen. Zunächst wurde blind gezeichnet, später ging es über Vorlagen und weitere Inspirationen u.a. auf die Spuren von Albrecht Dürer. Insgesamt wurde mit der Vielfalt bildnerischer Mittel, Farben und Materialien experimentiert.
Schmieden: Das Handwerk des Feuers
In der Schmiedewerkstatt führte Kursleiter Stefan Kunze die Teilnehmenden in das uralte Handwerk des Schmiedens ein. Unter leuchtenden Funken und heißem Eisen entstanden kunstvolle und praktische Werkstücke für Haus und Garten. Für die Kombination aus körperlicher Arbeit und kreativer Gestaltung, die das Schmieden mit sich bringt, war das nicht sehr sommerliche Wetter in der gesamten Woche sogar von Vorteil.
Frauenchorprojekt: Let the Ladies Sing!
Eine besondere „Farbe“ bekam die Sommerakademie durch das erstmalig durchgeführte Frauenchorprojekt unter der Leitung von André Wenauer. Im Muthaussaal des Burgkomplexes gab es fünf Tage lang Zeit, um vier Songs aus den Bereichen Pop/Jazz zu erarbeiten und schließlich sogar auf die Bühne zu bringen. Denn ein erster Auftritt im Rahmen eines Konzerts auf der Burg war bereits für den musikalischen Donnerstagabend vorgesehen. Dazu gab es Coachings für Choreographie und Beatboxing mit Inke Petruszek. „Das war groß! Unglaublich, was die Damen in den fünf Tagen geschafft haben“ – so das begeisterte Fazit des Kursleiters nach der Woche.
Gemeinschaft und Austausch
Neben den handwerklichen und künstlerischen Aktivitäten bot die Sommerakademie auch zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch. In den Pausen, während des gemeinsamen Mittagessens und auch beim Konzertabend trafen sich die Teilnehmenden und Kursleitenden immer wieder zu Gesprächen. Diese offene und kreative Atmosphäre förderte nicht nur die Lernprozesse, sondern auch den Zusammenhalt und die gute Stimmung unter den Teilnehmer*innen. Das Konzert der Band YOYO brachte am Donnerstagabend dann auch noch den Sommer zurück! Im voll besetzten Muthaussaal begeisterte die Band mit Reggae und Pop und musste mehrere Zugaben geben. Das Konzert wurde gemeinsam mit der Initiative Kunst & Kultur Northeim e. V. sowie der Kultur-Initiative Hardegsen durchgeführt und war ein voller Erfolg.
Ausblick
Mit der Ausrichtung der Sommerakademie in Hardegsen durch die Kreisvolkshochschule konnte wieder gezeigt werden, dass die Kreativwoche ein bedeutender Treffpunkt für Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen (von Anfangenden bis Fortgeschrittene) in der Region ist. Die Mischung aus praktischen Kursen, kreativen Herausforderungen, neuen Impulsen und einer tollen Gemeinschaft machte sie wieder zu einem besonderen Erlebnis. Schon jetzt freuen sich viele auf die nächste Sommerakademie. Diese ist für den 07. - 11. Juli 2025 wieder in Hardegsen geplant.
Foto: Mats Krause
