Lüthorst (red). Frei nach der Redewendung von Wilhelm Busch, ist dem Heimatverein „Wilhelm Busch“, Lüthorst e.V. nach dem ersten Streich - dem Wilhelm-Busch-Pfad - sogleich der zweite Streich gelungen. Am 27. April, ab 18 Uhr findet die feierliche Eröffnung des neu gestalteten Wilhelm-Busch-Zimmers statt, das multimedial und modern spannende Informationen zum Leben und Wirken von Wilhelm Busch bereit hält. Die Ausstellung ist die zweite Station des Wilhelm-Busch-Pfades, der auf 12 anschaulichen Stationen das Leben des Dichter und Denkers in Lüthorst zeigt.
Wilhelm Busch gilt als einer der einflussreichsten humoristischen Dichter seiner Zeit und war als Zeichner ein Vorreiter in Sachen Comiczeichnungen. Er war ein Querdenker, der seine Kunst nutzte, um die damalige spießbürgerliche Gesellschaft zu verspotten. Viele seiner Werke haben die Zeit überdauert und sind noch heute in aller Munde. Allen voran etwa die Lausbuben Max und Moritz, die fromme Helene oder Hans Huckebein.
Busch, 1832 als ältestes von sieben Kindern in der Nähe von Hannover geboren, kam im Alter von neun Jahren in die Obhut seines Onkels Pastor Georg Kleine. Gemeinsam mit der Familie Kleine zog der junge Busch im Jahre 1846 nach Lüthorst, wo er im April 1847 auch konfirmiert wurde. Der beschauliche Ortsteil der Stadt Dassel wurde für ihn nicht nur zu seiner zweiten Heimat, er war auch ein Rückzugsort, an den er mehr als 50 Jahre lang, immer wieder zurückkehrte.
In der neugestalteten Ausstellung zeigt die Bilderwand eine Auswahl der Werke des Künstlers, die von unfertigen Skizzen bis zu Landschaften reichen und oft einen direkten Bezug zur Region haben. Natürlich dürfen auch die Comics nicht fehlen. Busch gilt als Pionier dieser Art der Zeichnens, die ihm nicht zuletzt die finanzielle Unabhängigkeit von seinen Eltern bescherte. Auch Pastor Kleine wird ein Teil der Ausstellung gewidmet. Er hatte großen Einfluss auf das Leben des aufstrebenden Künstlers, war Ratgeber und Motivator. Pastor Kleine war der Grund, warum Busch Zeit seines Lebens immer wieder nach Lüthorst kam und besonders in schwierigen Zeiten, bei seinem Mentor Zuflucht und Rat suchte. ++ Multimediakomponenten wie eine Hörstation und ein Film runden das Angebot im WilhelmBusch-Zimmer ab.
Der Besuch des Pfads, einschließlich des neuen Zimmers, ist eigenständig möglich, es empfiehlt sich aber, beim Heimatverein eine persönliche Führung zu erfragen. Der Verein und seine Mitglieder kümmern sich nicht nur darum das Andenken des berühmten Mitbewohners in Lüthorst zu erhalt, sie kennen auch viele kleine Anekdoten aus dem Leben Buschs, die den einzigartigen Künstler lebendig werden lassen.
Das Museum ist vom 1. März bis zum 31. Oktober jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten ist für Gruppen das Wilhelm-BuschZimmer auch nach Vereinbarung geöffnet.
Weitere Informationen sind bei der Solling-Vogler-Region im Weserbergland, www.sollingvogler-region.de und unter Tel. 05536/960970 erhältlich.
Foto: Privat