Einbeck (red). In der heutigen Zeit fällt es vielen Menschen schwer sich vorzustellen, dass Religionen friedlich nebeneinander existieren können. Aber es gibt seit Jahrhunderten eine innere Sehnsucht nach einem friedlichen Austausch zwischen Christentum, Judentum und Islam, bei dem Gemeinsamkeiten stärker wiegen als Gegensätze. Das Konzertprogramm „Übersetzer der Sehnsüchte“ des Leipziger Ensemble „Sospiratem“ vereint auf künstlerische Weise die drei monotheistischen Religionen. Die Musikerinnen und Musiker sind zu hören am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 8. September, um 17 Uhr in der Alten Synagoge in der Baustraße 15a. Es wird ein solidarischer Eintritt praktiziert, am Ende geht der Hut herum. Platzreservierungen sind möglich ausschließlich unter
Die Alte Synagoge in Einbeck ist am bundesweiten Tag des offenen Denkmals (8. September) von 11 bis 15 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Die vier Musikerinnen und Musiker von „Sospiratem“ bringen sefardische Lieder zum Klingen, die mit ihrer unmittelbaren und seelenvollen Ausdruckskraft von Lebensfreude und Melancholie faszinieren. Melodien aus der Sammlung Cantigas de Santa Maria erzählen wundersame Geschichten rund um die Jungfrau Maria. Teile der berühmten Messe de Notre Dame von Guillaume de Machaut laden zum Innehalten ein. Ergänzt wird das Programm durch kurze sufistische Gedichte der Mystiker Ibn Arabi und Rumi. Obwohl diese Werke auf den ersten Blick so unterschiedlich erscheinen, harmonieren sie auf eindrucksvolle Weise. Mit Harfe, historischen Streichinstrumenten, Blockflöten und Gesang entführen die Künstlerinnen und Künstler das Publikum in eine Zeit, in der die drei Religionen gemeinsam in Europa lebten, sich tolerierten, respektierten und gegenseitig kulturell bereicherten. Mit ihrer Musik will das Ensemble die menschliche Grundsehnsucht nach einem friedlichen Miteinander formulieren.
„Sospiratem“ ist ein Ensemble aus Leipzig, das vor über zehn Jahren an der dortigen Musikhochschule gegründet wurde. Die Künstlerinnen und Künstler verbinden historisch informierte Aufführungspraxis mit Spontanität und Authentizität. Sie haben bereits an renommierten Konzertstätten wie dem Dom zu St. Blasien, Schloss Moritzburg, dem Bacharchiv Leipzig u.v.a. gespielt. Das Ensemble besteht aus Babett Niclas (Harfe), Clarissa Renner (Gesang), Friederike Merkel (Blockflöte), Uwe Ulbrich (Violine, Viola, Rebec).
Das Konzert wird mit freundlicher Unterstützung der AKB Stiftung ermöglicht.
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Foto: Ewa Milun-Walczak