Greene/Einbeck/Sülbeck (gs). Der Tag des offenen Denkmals wird seit 1993 bundesweit durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Der Aktionstag, an dem viele sonst nicht zugängliche Denkmale für die Bürger geöffnet werden, findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt und verzeichnet jeweils mehrere Millionen Besucher. Auch in der Region Einbeck öffneten am "Tag des offenen Denkmals" Museen, Burgen, Kirchen und eine Saline Ihre Türen für interessierte Besucher.
Greener Burg
Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wurde die Greener Burg passend zum "Tag des offenen Denkmals" durch die stellvertretende Einbecker Bürgermeisterin Petra Bohnsack und Förderverein Greener Burg Mitglied Klaus-Reiner Schütte durch den symbolischen Akt des Banddurchschneidens für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf insgesamt 850.000.- €, somit 80.000.- € unter dem geplanten Budget. Die Burg Greene war eine mittelalterliche Spornburg nahe der Ortschaft Greene in Niedersachsen. Heute liegt die Burgruine auf 181 m ü. NN in einem parkähnlichen Gelände auf einer vorspringenden Bergnase über dem Leinetal. Einst 1308 als Ritterburg erbaut, wurde sie mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Ab 1704 war die Burg nur noch von Tagelöhnern bewohnt. Sie verfiel allmählich und ihre Steine wurden für Gebäude im Dorf verwendet. Bereits 1757 wird berichtet, dass im Wesentlichen nur noch der Turm vorhanden ist. Durch größeren Instandsetzungsmaßnahmen 1880 zur Ruinensicherung blieb ihr heutiges Bild erhalten. 1952 erfolgte der Einbau von Treppen und somit die Begehbarmachung bis zur Turmspitze. 1953 wurde der Bergfried zum EHRENTURM der Deutschen Kriegsgefangenen und blieb es bis 1961. Die umfassende Restaurierung von Turm (1988) und Außenmauern des Burgareals (1992) erfolgte mit Unterstützung der Denkmalpflege. Vorhanden ist heute noch der begehbare Burgturm (181 m ü. NN) mit einer Höhe von 25 m in einer gepflegten Parkanlage, mit einigen Mauerresten aus Teilen der ehemaligen Burgaußenmauer und der Torbogen zur Oberburg. Vom begehbaren Bergfried hat man einen weiten Ausblick in das Leinetal. Führungen zu den Bauarbeiten und zur Baugeschichte fanden halbstündlich zwischen 11 und 15 Uhr statt.
Stadt Museum Einbeck
Im Einbecker Stadtmuseum erwartete die Besucher Gechichten zum Thema Blaudruck, zum Einbecker Bier, das RadHaus, zu Friedrich Wilhelm Sertürner, dem Entdecker des Morphiums, dem Mittelalter in Einbeck, die Urgeschichte Einbecks, das Thema Münzen und die aktuelle Sonderausstellung Faszination Fahrradtour, die noch bis zum 20. Oktober 2024 zu sehen ist. An zahlreichen Mitmach-Stationen konnten Besucher alte Dinge, Techniken oder Arbeitsweisen erkunden, u.a. Schreiben mit Feder und Tinte auf echtem Büttenpapier in alter Schrift oder das Schellengewand eines Münzlehrlings probieren.
Saline Sülbeck
Die Saline Sülbeck gibt interessante Einblicke in die Salzgewinnung. Die Saline Sülbeck besteht seit 1686. Die Bohrtürme der Saline stammen aus den Jahren 1865 und 1882 und das Sole-Reservoir besteht seit 1882. Sowohl die Bohrtürme als auch das Sole-Reservoir sind seit 1984 technische Denkmale. Ende des 19. Jahrhunderts haben Bohrungen in 400 Metern Tiefe stattgefunden, um die Wirtschaftlichkeit der Saline erheblich zu steigern. Bis 1909 gab es einen Hafen, aus dem das Salz über den sogenannten Salzgraben zur Leine verschifft wurde. Bis Mitte der 50er Jahre wurde Salz hergestellt. Bei drei Führungen konnten sich die Besucher selbst ein Bild von der Saline in Sülbeck machen.
Fotos: Gerd Stahnke