Moringen (red). Am Mittwoch, dem 18. September, lädt die Gedenkstätte Moringen zu einer öffentlichen Führung durch die drei Konzentrationslager ein, die in Moringen zwischen 1933 und 1945 bestanden. Der Rundgang beginnt um 16 Uhr am Torhaus der Gedenkstätte in der Langen Straße 58 und dauert bis etwa 18 Uhr. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Interessierte können sich entweder per E-Mail unter
Die Konzentrationslager in Moringen haben eine besondere historische Bedeutung: Im Frühjahr 1933 wurde dort eines der ersten KZ des NS-Staates errichtet, in dem politische Gegner aus der Region Hannover-Göttingen inhaftiert wurden. Von Oktober 1933 bis März 1938 diente das Lager als zentrales Frauen-KZ Preußens, in dem neben Frauen aus dem politischen Widerstand auch Zeuginnen Jehovas gefangen gehalten wurden. Von 1940 bis 1945 bestand in Moringen schließlich ein Jugend-KZ, in dem männliche Jugendliche, die aus sozialen, „rassischen“, religiösen oder politischen Gründen verfolgt wurden, der Willkür der SS, Zwangsarbeit, Hunger und brutalen „Erziehungsmethoden“ ausgesetzt waren.
Während der Führung werden die Teilnehmer*innen durch die Ausstellung zur Ankunft der Häftlinge in der ehemaligen Kommandantur geführt. Abschließend wird das Gräberfeld für die Opfer des Jugend-KZ auf dem Moringer Friedhof besucht.
Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei, es wird jedoch um Spenden gebeten.