Einbeck (red). In ihren Memoiren hat sich Ruth Frenk etwas von der Seele geschrieben, was unbedingt lesenswert ist: ein Stück niederländisch-deutsch-jüdischer Geschichte und Zeitgeschichte. Daraus liest Ruth Frenk am Montag, 21. Oktober, um 19 Uhr in der Alten Synagoge in Einbeck. Es wird ein solidarischer Eintritt praktiziert, am Ende geht der „Hut“ herum. Platzreservierungen sind möglich ausschließlich unter
Die Sängerin und Gesangslehrerin ist 1946 als Tochter niederländisch-jüdischer Bergen-Belsen-Überlebender in Rotterdam geboren, lebte in Amsterdam, Genf, New York und seit 1974 in Konstanz am deutschen Bodensee. Eigentlich wollte sie Opernsängerin werden, wurde dann mit jüdischen Liedern und als Gesangspädagogin mit eigener Gesangsklasse bekannt, war sieben Jahre lang im Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Gesangspädagogen und ist seit 30 Jahren Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bodensee-Region.
Ruth Frenk ist ein Musterbeispiel für Engagement und Öffentlichkeitswirksamkeit der zweiten Generation von Schoáh-Überlebenden, das höchste Anerkennung verdient und der noch viele aktive Jahre in Deutschland zu wünschen sind. Mit ihren Erinnerungen hoffe sie „anderen den Mut zu geben, auch mit einem schwierigen Start ihre Mitte zu finden und von dort ihr Leben zu bewältigen“. „Bald wird es keine Überlebenden mehr geben, und sogar die zweite Generation verschwindet langsam“, sagt Ruth Frenk. „Trotz allem bin ich zufrieden mit meiner Entscheidung, in Deutschland zu bleiben. Ich fühle mich umgeben von vielen jungen, begabten und liebenswerten Menschen.“
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