Einbeck (red). Alles andere als altbacken zeichnen die Autoren Elke Heidenreich und Bernd Schroeder in ihrem Roman „Alte Liebe“ die Geschichte eines Ehepaars, in der sich eine ganze Generation wiedererkennen kann. Als „Theater aus der Zwischenzeit“ gestalten Kristin Mössinger-Germer und Lothar Germer aus Bad Gandersheim die Szenen einer Ehe in umwerfenden Dialogen in einer szenischen Lesung am Sonntag, 3. November, um 11.30 Uhr in der Alten Synagoge Einbeck in der Baustraße 15a. Es wird ein solidarischer Eintritt praktiziert, am Ende geht der „Hut“ herum. Platzreservierungen sind möglich ausschließlich unter
Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit ist an Lore und Harry nach 40 Jahren Ehe nicht spurlos vorbeigegangen. Die leidenschaftliche Lore hat Angst, bald mit dem bereits pensionierten Harry untätig im Garten zu sitzen. Nur in einem sind sich die Alt-Achtundsechziger einig: Ihre Tochter Gloria hat alles nur Mögliche im Leben falsch gemacht! Nun will Gloria in dritter Ehe einen steinreichen Bauunternehmer heiraten, der auch noch ihr Vater sein könnte. Wie konnte es so weit kommen? Warum nimmt Harry Golfstunden? Lores Mutter und ihr Bruder sterben. Wer wird der oder die Nächste sein? Gibt es ein Happy End? Bei den beiden Alt-Achtundsechzigern hat die Zeit scheinbar wenig Gemeinsamkeiten hinterlassen. Lore, die unersetzbare Bibliothekarin, kann Harry nicht mit Büchern aus dem Garten locken, den er seit seinem heiß ersehnten Ruhestand akribisch pflegt. Als Tochter Gloria zum dritten Mal heiraten will, sind sie sich in ihrem Entsetzen wieder einig und schmieden gemeinsame Pläne für den „Rest des Lebens“. Lebhafte Diskussionen kratzbürstig, (un-)versöhnlich, hadernd aber auch nachsichtig und liebevoll werden auf der Bühne zum Leben erweckt.
Kristin Mössinger-Germer und Lothar Germer spielen seit 2006 in vielen Inszenierungen unterschiedlicher Gruppierungen Theater, und seit seiner Gründung im ExtraEnsemble der Gandersheimer Domfestspiele. 2018 gründeten sie ihr „Theater aus der Zwischenzeit”. Das Stück „Alte Liebe”, für das sich beide seit Längerem begeistern, wurde in intensiver Zusammenarbeit mit dem Theaterpädagogen der Domfestspiele, Lukas Keller, umgesetzt.
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Foto: Axel Küstner