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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Die St. Alexandri Stiftung und die Bürgerstiftung Einbeck hatten letztes Wochenende in die Multifunktionshalle Einbeck eingeladen, um den Vortrag des Theologen und ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prof. Wolfgang Huber, zu hören. Rund 150 Zuhörer nahmen das Angebot wahr. Henning von der Ohe, Kuratoriumsvorsitzender der St. Alexandri Stiftung und Stefan Beumer, Vorsitzender der Bürgerstiftung Einbeck, eröffneten den Abend. Von der Ohe betonte, dass sich Antworten auf drängende Fragen nach fast 1000 Tagen Krieg in der Ukraine nur behutsam angenähert werden könne.

Huber, einer der profiliertesten Theologen Deutschlands, sprach über Krieg und Frieden aus theologischer und ethischer Sicht. Angesichts des russischen Angriffskrieges räumte er ein, dass auch er keine überzeigenden Antworten habe, wie  mit Russland umzugehen sei. Er erklärte, dass es wichtig sei, miteinander zu reden – selbst wenn man mit einem verbrecherischen Krieg konfrontiert sei. Man müsse den Mut behalten, mit Putin zu reden und dürfe „nicht der Sprachlosigkeit das Feld überlassen“.

Er erinnerte an den Grundsatz des Ökumenischen Rats der Kirchen von 1948, wonach Krieg nach Gottes Willen nicht sein soll. „Das darf man nicht nur postulieren, man muss auch Beiträge dazu leisten, dass er nicht stattfindet“, so Huber. Dies sei nicht nur eine bloße Aussage, sondern es sei notwendig, aktiv dazu beizutragen, dass kein Krieg stattfinde. Huber betonte, dass es unerlässlich sei, die Gewalt durch das Recht zu überwinden.

Darüber hinaus wies er darauf hin, dass sich die internationale Gemeinschaft nach 1945 zur Gewaltfreiheit verpflichtet habe. Dieses Erbe müsse man ernstnehmen, auch in den gegenwärtig schwierigen Zeiten. Der russische Angriff auf die Ukraine sei der Versuch, das Land durch militärische Gewalt zu unterwerfen und eine demokratisch gewählte Regierung zu beseitigen. Dabei gelte es, in Krisenfällen der Gewaltfreiheit Vorrang einzuräumen. “Unabhängig davon seien Notwehr und Nothilfe ethisch und rechtlich anerkannt, sich oder einen anderen mit dem äußersten Mittel der Gewalt zu retten. Die Charta der Vereinten Nationen kenne ein naturgegebenes Recht zur individuellen wie zur kollektiven Selbstverteidigung.”

Wichtig sei zudem, die Folgen des Krieges nicht nur militärisch zu betrachten. Neben der militärischen Unterstützung sei auch politisches, humanitäres und wirtschaftliches Engagement entscheidend. Huber erinnerte an seine Einsätze im Balkankrieg der 1990er Jahre, bei denen er Jugendlichen half, eine Ausbildung zu erhalten, die ihnen langfristig in ihrer Heimat Perspektiven eröffnen sollte. „Denn auf die Notsituation können wir nicht nur so reagieren, dass wir Flüchtlinge in unserem Land aufnehmen“, sagte er. „Wir müssen auch dazu beitragen, dass Menschen in der Ukraine menschenwürdig leben können.“

Für die musikalische Begleitung des Abends sorgte Julius Haupt am Klavier.
Henning von der Ohe dankte allen Teilnehmern und äußerte die Hoffnung, dass die Zuhörer aus dem engagierten Vortrag und der anschließenden Diskussion Anregungen mitnehmen würden.
Die Veranstaltung wurde von der St. Alexandri Stiftung und der Bürgerstiftung Einbeck organisiert, die zu Spenden für die Seelsorge am Einbecker Bürgerspital aufriefen. Seit Jahren finanzieren die Stiftungen eine Teilzeitstelle, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen beizustehen.

Wolfgang Huber, der im Anschluss an den Vortrag seine Bücher signierte, war von 2003 bis 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland und engagiert sich seit vielen Jahren für gesellschaftliche und ethische Fragen. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

Fotos: St. Alexandri Stiftung Einbeck

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