Northeim (lpd). Die Vorstellung des Kinderschutzkonzeptes und der Austausch untereinander standen beim Fachtag Kinderschutz des Landkreises Northeim im Mittelpunkt. An der Veranstaltung am 4. Dezember 2024, zu der das Jugendamt des Landkreises Northeim eingeladen hat, haben rund 300 Fachkräfte aus dem Kreisgebiet teilgenommen.
Nach einem Grußwort des Dezernenten für Jugend und Soziales, Harald Rode, zur Eröffnung der Veranstaltung, präsentierte die Leiterin des Jugendamtes, Viktoria Bertram, das neu aufgelegte Kinderschutzkonzept des Landkreises Northeim. Als Leitfaden richtet sich das Kinderschutzkonzept an alle Personen, die beruflich in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen. Er dient als Hilfestellung, um eine drohende oder bestehende Kindeswohlgefährdung zu erkennen, eine Gefährdungssituation angemessen einschätzen zu können und entsprechend dem Wohl des Kindes zu handeln. Das Kinderschutzkonzept des Landkreises Northeim mit weiteren Informationen und Materialien ist online unter www.landkreis-northeim.de/kinderschutz zu finden.
Kinderschutzkonzept als Handlungsleitfaden für Fachkräfte
Das Kinderschutzkonzept gibt einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen, erläutert wesentliche Fachbegriffe und Pflichten. Kern ist der Verfahrensablauf einer möglichen Kindeswohlgefährdung. Es werden die einzelnen Handlungsschritte beschrieben, vom Wahrnehmen gewichtiger Anhaltspunkte, zur Einschätzung des Gefährdungsrisikos bis hin zur Meldung einer Kindeswohlgefährdung an das Jugendamt.
Als besonders wichtiger Aspekt im Kinderschutzkonzept festgehalten ist die Inanspruchnahme der Beratung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft im Kinderschutz. Jede Fachkraft, die beruflich Kontakt mit Kindern und Jugendlichen hat, soll die Beratung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft im Kinderschutz in Anspruch nehmen können, um ihre eigene Verantwortung im Kinderschutz wahrzunehmen. Dieses anonyme Beratungsangebot dient allen Fachkräften innerhalb und außerhalb der Jugendhilfe dazu, eine qualifizierte Einschätzung des Gefährdungsrisikos zu erlangen. Sie ist unabhängig, neutral und unterstützt bei Entscheidungen im fortlaufenden Beratungsprozess. Das Jugendamt kooperiert eng mit den freien Jugendhilfeträgern, legt die fachlichen Standards fest, führt eine Steuerungsgruppe zur Qualitätssicherung und finanziert diese gesetzliche Beratungsleistung.
Positives Fazit des Fachtages Kinderschutz
Die Leiterin des Jugendamtes des Landkreises Northeim, Viktoria Bertram, zieht ein positives Fazit der Veranstaltung: „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung. In ersten Feedbackgesprächen gab es die Rückmeldung von Teilnehmenden, dass sowohl fachlich wertvoller Input vermittelt, als auch dem Wunsch nach Austausch und Netzwerken zielsicher Rechnung getragen wurde. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit genutzt, voneinander zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und zu diskutieren. Sie haben Fragen gestellt und ihre Perspektiven eingebracht. Nur durch den Austausch und die Zusammenarbeit können wir die Herausforderungen im Bereich des Kinderschutzes erfolgreich meistern.“
Der letzte inhaltliche Programmpunkt des Tages drehte sich um den Umgang mit Kindeswohlgefährdungsmeldungen im Allgemeinen Sozialdienst (ASD). Nina Eikenberg, ständige stellvertretende Fachbereichsleitung des Fachbereiches Sozialpädagogische Dienste, erläuterte das Vorgehen des Jugendamtes, wenn eine Kindeswohlgefährdungsmeldung eingegangen ist.
Fachkräfteoffensive Kinderschutz ab 2025
Aufbauend auf dem Fachtag Kinderschutz 2024 startet Anfang 2025 eine Fortbildungsoffensive für Fachkräfte zu relevanten Themen des Kinderschutzes. Diese Fortbildungen dienen der fachspezifischen Vertiefung und werden zielgruppenorientiert angeboten. Weitere Informationen dazu finden sich online unter www.landkreis-northeim.de/kinderschutz
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