Uslar-Volpriehausen (red). Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes präsentiert das Kalibergbau-Museum am Freitag, 28. März, eine Dokumentation über die ehemalige Munitionsfabrik MUNA. Die Veranstaltung markiert zugleich den Auftakt zum 40-jährigen Bestehen des Museums, das in diesem Jahr gefeiert wird.
In der Munitionsanstalt MUNA und dem angrenzenden Fertigungsgebiet (F-Gebiet) arbeiteten einst bis zu 1.200 Menschen. Darunter waren Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Zwangsdeportierte, die gemeinsam mit deutschen Arbeitern des Reichsarbeitsdienstes und des Kriegshilfsdienstes tätig waren. Im ehemaligen Kalibergwerk entstanden unter Tage Hunderte Lagerkammern für Munition sowie sieben in das Salz gesprengte Munitionsarbeitsräume. Die Gebäude im F-Gebiet waren gut getarnt mitten im Wald angesiedelt.
Rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen, wurden in 10-Stunden-Schichten hauptsächlich Infanteriegranaten des Kalibers 7,5 cm in verschiedenen Varianten gefertigt. Die benötigten Einzelteile trafen per Reichsbahn an und wurden über einen eigenen Gleisanschluss direkt vor Ort entladen.
Die Dokumentation beleuchtet nicht nur die Geschichte der MUNA, sondern thematisiert auch die im Bergwerk eingelagerten Kulturgüter, darunter Aktenbände und das legendäre verschwundene Bernsteinzimmer. Zudem wird der Einmarsch der Amerikaner in Volpriehausen im April 1945 behandelt.
Die Präsentation findet in der Glückauf-Halle in Volpriehausen statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Das Kalibergbau-Museum und der Heimatverein laden alle Interessierten herzlich ein.
Ab 5. April 2025 ist das Kalibergbau-Museum bis Ende Oktober jeden Samstag von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen unter Touristik-Information Uslar, Tel. 05571/307-220 und www.uslar.de
Foto: Friedel Baumer