Markoldendorf (red). Abschied und Neubeginn: Am Sonntag, 9. März, um 14 Uhr wird Pastorin Sarah Coenen in der Martinskirche Markoldendorf als neue Altenseelsorgerin mit halbem Stellenumfang in der Region Dassel eingeführt. Gleichzeitig wird sie nach gut zehn Jahren als Gemeindepastorin aus der Emmaus-Kirchengemeinde verabschiedet.
„Ich habe schon lange den Wunsch verspürt, stärker seelsorglich zu arbeiten“, sagt Sarah Coenen. Deshalb absolvierte sie bereits 2022 eine Langzeitfortbildung im Bereich Seelsorge. „Dieses Arbeitsfeld liegt mir sehr am Herzen, weil ich sehe, was es bedeutet, in unseren Dörfern alt und nicht mobil zu sein – für die älteren Menschen selbst, aber auch für ihre Angehörigen, die sich um sie kümmern“, erklärt die 42-Jährige.
„Ältere Menschen haben viel erlebt und vieles bewältigt, was wir Jüngeren uns heute gar nicht mehr vorstellen können.“ Schon als Jugendliche faszinierte sie der Austausch mit ihrer Uroma. „Ihre Lebensgeschichten sind bedeutsam – und es ist wichtig, dass sie erzählt werden.“
Wechsel in die Altenseelsorge
Die Möglichkeit, in die Altenseelsorge zu wechseln, ergab sich durch verschiedene Faktoren: Eine halbe Gemeindepfarrstelle musste gekürzt werden, während die Landeskirche ein Förderprogramm für Stellen in der Altenseelsorge auflegte. Zudem konnten die Kirchengemeinden in der Region Dassel frei über bestimmte Gelder verfügen und entschieden sich bewusst dafür, die Altenseelsorge zu stärken.
Sarah Coenen übernimmt nun einige Aufgaben von Pastorin Beate Marker, die im Herbst in den Ruhestand geht. Dazu gehören:
- die Begleitung der Besuchsdienstarbeit in den drei Gemeinden der Region Dassel,
- die Leitung des Andachtsteams, das regelmäßig in den Dasseler Seniorenheimen Andachten mit den Bewohnern feiert,
- persönliche Besuche bei Gemeindemitgliedern ab dem 90. Geburtstag.
Ein Herzensprojekt: Coenen möchte die beliebten „Tage im Grünen“, eine Seniorenfreizeit, die es bis vor fünf Jahren gab, wieder ins Leben rufen.
Natürlich bleibt sie weiterhin in Beerdigungen, gelegentlichen Gottesdiensten und der Notfallseelsorge auf Kirchenkreisebene aktiv. „Vor allem aber möchte ich aufmerksam dafür sein, was ältere Menschen und ihre Angehörigen sich von Kirche wünschen – und darauf reagieren können“, betont sie.
Dank an die Gemeinde
Ihrem bisherigen Wirkungsort, der Emmaus-Kirchengemeinde, möchte sie ausdrücklich danken. „Mein Mann und ich sind 2014 mit offenen Armen empfangen worden, und ich habe es immer geschätzt, wie viele hier bereit sind, sich einzubringen und Kirche für die Zukunft zu gestalten.“
Auch in schwierigen Zeiten sei die Zusammenarbeit konstruktiv und bereichernd gewesen. Entscheidungen innerhalb der Kirche seien jedoch oft schwer zu vermitteln. Daher bittet sie die Gemeindemitglieder: „Wenn etwas unklar ist oder enttäuscht, dann fragt nach!“
Kirche lebt vom Engagement der Menschen
Es entstehe manchmal der Eindruck, dass sich die Kirche zurückziehe. „Aber Kirche ist so stark wie die Menschen, die zu ihr gehören.“ Dass Pastorinnen und Pastoren in den Dörfern weniger präsent seien, liege daran, dass sich eine Person mittlerweile um immer mehr Orte kümmern müsse.
Dennoch gebe es zahlreiche positive Beispiele für Engagement in der Gemeinde. „Ich finde es großartig, mit welcher Energie in Sievershausen Angebote für Familien mit Krabbel- und Kleinkindern entstehen – einfach, weil es Menschen gibt, die sich dafür einsetzen und selbst einen Mehrwert darin sehen.“
Sarah Coenen blickt ihrer neuen Aufgabe mit Freude und Respekt entgegen und freut sich darauf, weiterhin für die Menschen in der Region da zu sein.
Foto: Kirchengemeinde