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Samstag, 15. März 2025 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (ant). Die Jagdgenossenschaften sowie Revierpächter und Grundeigentümer der Ortschaften Drüber, Edesheim, Hohnstedt, Hollenstedt, Immensen, Salzderhelden, Stöckheim, Sülbeck und Volgelbeck, allesamt rund um das Hochwasserrückhaltebecken bei Salzderhelden gelegen, sind sauer - und zwar auf das Land Niedersachsen. Dieses plane, die im Poldergebiet liegenden Flächen nach und nach als Eigenjagdbezirk auszuweisen. „Als wir davon zufällig vor einigen Tagen erfahren haben, fühlten wir uns überrumpelt und sind empört. Es werden Absprachen hinter unseren Rücken vorgenommen und mit uns nicht kommuniziert – das ist ein massiver Eingriff in die Jahrzehnte gewahrten Eigentumsrechte und aus unserer Sicht eine klare Zäsur“, betonte Dirk Ebrecht, Einbecker Kreistagsabgeordneter. Der Anstoß für dieses Vorgehen sei von dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ausgegangen, der das Gebiet bewirtschaftet und betreibt. „Das Land hat sich nicht an Vereinbarungen gehalten“, betonte Herbert Schütte, Revierpächter aus Hollenstedt. Dass seitens des NLKWN nicht mit den Jagdgenossenschaften über das weitere Vorgehen kommuniziert wurde, sei verwunderlich: „Sonst standen wir ständig im Austausch miteinander. Wir haben ein großes Informationsdefizit - es sind viele Fragen offen“, betonte Ebrecht. Bis zum 1. April müsse dieses Anliegen geklärt sein, denn dann starte das neue Jagdjahr.

Die mögliche Einrichtung eines oder mehrerer Eigenjagdbezirke im Poldergebiet, so wie es das Land Niedersachsen künftig vorhabe, würde massive Einschnitte und Verluste für viele Jagdgenossenschaften mit sich bringen: So würden nicht nur Großteile von Jagdflächen, sondern im Einzelfall auch Reviere dadurch gänzlich zerschlagen werden: „In Drüber würde beispielsweise die Größe eines gemeinschaftlichen Jagdbezirks unterschritten, wodurch ein eigener Jagdbezirk nicht mehr gebildet werden kann“, weiß Ebrecht. Dies sei nicht nur ein Nachteil für die Menschen vor Ort, sondern zerschlage zudem einen Teil der dörflichen Infrastruktur, fügte Sven Börries, Revierpächter aus Salzderhelden, hinzu. „Es wurde jegliches Vertrauen verspielt“ so Ebrecht.

Zu den neun Jagdgenossenschaften rund um das Hochwasserbecken in Sazlderhelden zählen rund 500 Grundeigentümer. Das Hochwasserrückhaltebecken auf dem rund 1000 Hektar großen Poldergebiet, wurde im Jahr 1972 erbaut. Vor Jahrzehnten sind bereits die Polderflächen in das Eigentum des Landes übergegangen. Das Jagdrecht ist in Deutschland an Grund und Boden gebunden, erklärte Ebrecht. In den vergangenen Jahren sei das Jagdrecht, bis auf wenige Ausnahmen, unberührt geblieben: „In der Zwischenzeit wurden die Bewirtschaftung, das Betreten sowie die Bejagung der Flächen eingeschränkt oder ganz verboten“, weiß Ebrecht.

Bereits seit Jahrzehnten gebe es immer mal wieder Diskussionen zwischen den Jagdgenossenschaften und dem Land über Bewirtschaftung, Bejagung – vor allem seitdem der Naturschutz dazugekommen ist. In den vergangenen Jahren hätten die Jagdgenossenschaften, im Auftrag des Landes, ehrenamtlich und kostenlos die Flächen rund um die Uhr bewirtschaftet und bejagt: „Wildunfälle passieren um drei Uhr morgens, Hochwasser richtet sich auch nicht nach Dienstplänen – wie soll das jetzt weitergehen?“, so Schütte. Die Forderung der Jagdgenossenschaften an das Land Niedersachsen sind klar: „Wir wollen vor Ort weiter pflegen, gestalten und auch jagen. Das Jagdrecht soll vor Ort bleiben in den Jagdgenossenschaften – wir wollen weiterhin mit dem NLKWK zusammenarbeiten“, so Ebrecht.

„Dieses Vorgehen seitens des Staates – praktisch durch die kalte Küche – finden wir einfach respektlos. Die jahrelange Zusammenarbeit und das Vertrauen in die Wahrung des gegenseitigen Interesses werden hier mit Füßen getreten. Die immer wieder neuen Zugeständnisse seitens der die Grundeigentümer vertretenden Jagdgenossenschaften führe jetzt in die Enteignung. Dagegen wehren wir uns“, resümierten die betroffenen Genossenschaften und Revierpächter.

Foto: Antonella Mollowitz

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