Einbeck/Northeim (red). Der Internationale Frauentag am 8. März steht für den unermüdlichen Kampf für Gleichberechtigung und die uneingeschränkte Anerkennung der Rechte aller Frauen. Doch noch immer sind viele Frauen von Gewalt und Diskriminierung betroffen – sei es in den eigenen vier Wänden oder im gesellschaftlichen Leben.
Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Northeim setzt sich gemeinsam mit dem Frauenhaus Northeim und dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt dafür ein, dass Frauen sicher und gleichberechtigt leben können. Die Mitarbeiterinnen der Beratungs- und Interventionsstelle Häusliche Gewalt (BISS-Stelle), der Frauenberatungsstelle sowie des Frauenhauses Northeim stehen als Ansprechpartnerinnen für Frauen zur Verfügung, die Hilfe und Unterstützung suchen. Das Frauenhaus Northeim bietet acht Schutzplätze, darunter drei barrierefreie Plätze.
Weitere Informationen zu den Beratungsstellen und dem Frauenhaus Northeim sind auf der Website der Gleichstellungsstelle des Landkreises Northeim unter landkreis-northeim.de/gleichstellung zu finden.
Gewalthilfegesetz als Meilenstein für mehr Schutz
Aus Sicht der Gleichstellungsstelle stellt das kürzlich beschlossene Gewalthilfegesetz einen bedeutenden Fortschritt dar. Es sichert den meisten gewaltbetroffenen Frauen einen Rechtsanspruch auf einen Frauenhausplatz und schafft damit eine Möglichkeit, sich aus gewalttätigen Situationen zu befreien. Nun sei es jedoch Aufgabe der Landesregierung, diese rechtliche Absicherung auch in der Praxis flächendeckend umzusetzen.
„Der Landkreis Northeim hat mit der Einrichtung eines Frauenhauses, einer Frauenberatungsstelle und der Förderung der Täterarbeit als wichtigen Teil der Interventionskette bereits gezeigt, dass wir unsere finanziellen Mittel einsetzen, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen“, betont Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Gleichzeitig fordert sie verlässliche finanzielle Unterstützung des Landes, um diese wichtige Arbeit dauerhaft aufrechterhalten zu können.
Julia Kögler, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Northeim, macht darauf aufmerksam, dass Gleichberechtigung gerade in Zeiten globaler Krisen oft als zweitrangig betrachtet werde. „Doch genau hier liegt das Problem: Wenn die Sichtweisen und Erfahrungen von über der Hälfte der weltweiten Bevölkerung nicht in Entscheidungen einfließen, können keine gerechten und gewaltreduzierenden Lösungen entstehen“, so Kögler.
Deshalb sei es umso wichtiger, sich gemeinsam – unabhängig vom Geschlecht – mutig, laut und stark für Gleichberechtigung einzusetzen.
Foto: Landkreis Northeim