Südniedersachsen (red). Mit dem Beginn der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit am 1. April bittet der NABU um erhöhte Rücksichtnahme in der Natur. Bis zum 15. Juli wird die freie Landschaft zur Kinderstube zahlreicher Wildtiere. In dieser sensiblen Phase gelten besondere Schutzvorschriften, um Störungen für Wildtiere zu vermeiden.
So dürfen vorgegebene Wege nicht verlassen und bestehende Betretungsverbote müssen unbedingt eingehalten werden. Besonders wichtig ist die Leinenpflicht für Hunde, denn viele Tiere – wie etwa Hasen oder Schwarzwild – haben zu dieser Zeit bereits Nachwuchs. Andere Arten befinden sich noch in der Tragezeit und reagieren besonders empfindlich auf Störungen. Auch bodenbrütende Vogelarten wie Enten, Rebhühner, Kiebitze oder Feldlerchen beginnen nun mit ihrer Brut.
„Hunde werden von anderen Tieren immer als Bedrohung wahrgenommen und können für Jungtiere eine tödliche Gefahr darstellen“, erklärt Rosa Schipper von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen. Deshalb sei es wichtig, Hunde während der Brut- und Setzzeit an der Leine zu führen – nicht nur aus Rücksicht, sondern auch, weil es in Niedersachsen gesetzlich vorgeschrieben ist. Zudem sollten Halterinnen und Halter von Katzen darauf achten, dass ihre Tiere in dieser Zeit nicht unkontrolliert draußen umherstreifen.
Wer in Südniedersachsen die Wege nicht verlässt, trägt automatisch zum Schutz der Natur bei. In nahezu allen Naturschutzgebieten gelten ohnehin ein ganzjähriges Wegegebot sowie Leinenpflicht. Besonders wichtig ist es, ausgewiesene Ruhe- und Rückzugszonen zu beachten – auch an Flüssen und Seen. Sie bieten empfindlichen Tierarten Schutz und Rückzugsmöglichkeiten in einer für ihren Nachwuchs überlebenswichtigen Zeit.