Relliehausen (r). Der Riepenbach im Osten des Sollings verläuft bis zur Mündung in die Ilme bei Relliehausen in einem schönen offenen Wiesental. Das langgestreckte Tal besticht durch sein Angebot an zahlreichen botanischen Kleinoden. Doch es zeichnet sich nicht nur durch seinen hohen ökologischen Wert für die Natur aus, sondern erlaubt auch einen Blick in die Vergangenheit. In ihm finden sich zahlreiche Relikte damaliger Wiesenbewässerungssysteme. So lassen sich an den östlichen Wiesenhängen Spuren linienförmiger Zuleitungsgräben („Fleuegräben“) entdecken. Durch das sogenannte „Fleuen“ konnten die eher wasser- und nährstoffarmen Hangwiesen ganzjährig als Weideland genutzt werden.
Die Exkursion am 14. Juni von 17 – 20 Uhr unter Leitung von Dr. Ansgar Hoppe verspricht eine kleine Zeitreise in die noch sichtbaren Zeugnisse damaliger Wiesenbewässerungssysteme. Mit Blick auf Gegenwart und Zukunft werden die Bemühungen zum Schutz und zur Nutzung der ökologisch wertvollen Lebensräume vorgestellt. Denn ein Nutzungsverzicht des Grünlandes würde im Laufe der Zeit ein Verschwinden der wertvollen Fläche bedeuten. Der Naturpark Solling-Vogler engagiert sich in diesem Zusammenhang besonders, die Zusammenarbeit zwischen Land- und Forstwirtschaft, Naturschutzbehörden und –verbänden zu intensivieren. Eine Anmeldung zur Exkursion ist nicht erforderlich. Festes Schuhwerk (und ein wenig Kondition) wird empfohlen. Die Teilnahme an der naturkundlichen Wanderung kostet für Erwachsene vier und für Kinder zwei Euro. Der Treffpunkt ist der Wanderparkplatz an der Schleifmühle in Relliehausen.
Weitere Informationen sind beim Naturpark Solling-Vogler unter: www.naturpark-solling-vogler.de und bei der Solling-Vogler-Region im Weserbergland, www.solling-vogler-region.de und unter Tel. 05536/960970 erhältlich.