Dassel (red). Die Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Leine-Solling tagte diesmal an einem besonderen Ort: Die mehr als 60 Delegierten aus den Kirchengemeinden und Einrichtungen kamen in der großen Pausenhalle der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel zusammen. Die allgemeinbildende Schule in evangelischer Trägerschaft wird durch die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers getragen.
Deshalb eröffnete Schulleiter Matthias Kleiner die Sitzung mit einer Einführung zum christlichen Bildungsverständnis der Paul-Gerhardt-Schule. Wissen brauche Orientierung, betonte er, und Lernen lebe immer von Beziehungen. Daraus ergebe sich einerseits die Aufgabe, auf Basis christlicher Werte zu vermitteln, was wirklich wichtig ist, und andererseits ein Schulklima zu schaffen, das die Schülerinnen und Schüler als Individuen im Blick behält. „Wenn man das lebt, kann man in der Schule viele Glücksmomente erleben“, so Kleiner.
Ausschüsse besetzt, Kirchenkreis arbeitsfähig
Die Kirchenkreissynode, die viermal jährlich tagt, traf sich in der neuen Wahlperiode erst zum zweiten Mal. Zunächst standen organisatorische Punkte auf der Tagesordnung: Durch die Wahl der noch offenen Positionen in verschiedenen Gremien – darunter der Pachtausschuss und die Steuerungsgruppe zur „Prävention sexualisierter Gewalt“ – sind nun alle Organe des Kirchenkreises arbeitsfähig. Auch Entscheidungen zu Finanzen, Stellenplan und Gebäudeverwaltung wurden getroffen.
Klimaschutz als zentrales Zukunftsthema
Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag auf dem neuen Klimaschutzkonzept des Kirchenkreises. Kirchenamtsleiter Karl-Heinz Himstedt und Petra Wendt aus der Bau- und Liegenschaftsabteilung stellten die Pläne vor, die von verschiedenen Gremien erarbeitet wurden. Der Fokus liegt unter anderem auf modernen Heizungsanlagen und effizientem Gebäudemanagement. Im Bereich Mobilität sind Wallboxen an Pfarrhäusern und Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Dächern geplant – eine Dokumentation zur Eignung der Gebäude liegt bereits vor.
„Wir sind schon längere Zeit dran“, betonte Himstedt. Der Kirchenkreis habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen zur CO₂-Reduktion umgesetzt, darunter energetische Sanierungen von Pfarr- und Gemeindehäusern sowie Investitionen in E-Mobilität. Das neue Konzept knüpft an ein bereits vor fünf Jahren beschlossenes Klimapaket an. Ohne große Diskussion wurde das Papier angenommen. Im September soll ein eigener Umweltausschuss gegründet werden.
Wahlen und Digitalisierung
Sarah Coenen informierte über die bevorstehende Wahl zur Landessynode im September. Der Kirchenkreis Leine-Solling bildet dafür gemeinsam mit den Kirchenkreisen Göttingen-Münden, Harzer Land und Holzminden-Bodenwerder einen Wahlkreis.
Zudem wurden Anpassungen an der Hauptsatzung und der Geschäftsordnung beschlossen. Vorgestellt wurde außerdem das neue kircheneigene Cloudsystem „intern-e“, das in einigen Gemeinden bereits genutzt wird.
Kirche als lebendiger Raum
Superintendentin Stephanie von Lingen schloss die Synode mit einem persönlichen Rückblick. Unter dem Titel „Was uns bewegt und was wir bewegt haben“ sprach sie über die Entwicklungen der vergangenen Monate. Trotz rückläufiger Mitgliederzahlen sei die Kirche in der Region lebendig. „Glaube, Hoffnung und Liebe bleiben“, sagte sie zuversichtlich.
Ein besonderes Highlight war für viele Delegierte der Kirchentag in Hannover. Zahlreiche Ehrenamtliche aus dem Kirchenkreis engagierten sich – allein beim Abend der Begegnung waren 60 Mitarbeitende aus Leine-Solling an neun Ständen vertreten. Auch Chöre, Musikgruppen und Referentinnen und Referenten wirkten aktiv mit und zeigten, wie vielfältig und bereichernd Kirche sein kann.
Foto: Dolle