Seesen (red). Großer Andrang im Jacobson-Haus in Seesen: Mehr als 120 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Asklepios Klinik Schildautal Seesen. Im Rahmen des Gesundheitsforums referierte Prof. Dr. med. Hendrik Bonnemeier, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, über das Thema „Herzrhythmusstörungen und innovative Behandlungsmöglichkeiten“. Es war der erste öffentliche Vortragsauftritt des renommierten Mediziners in Seesen, der seit Juli 2025 im Amt ist.
Das große Interesse und die zahlreichen Fragen aus dem Publikum zeigten, wie sehr das Thema die Menschen bewegt. Der Vortrag fand großen Anklang – viele lobten die verständliche und praxisnahe Darstellung des komplexen Themas. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Welche Therapie ist die richtige für Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Vorhofflimmern?“ Mit anschaulichen Beispielen und großer Fachkompetenz erklärte Prof. Bonnemeier, wie Herzrhythmusstörungen – insbesondere das Vorhofflimmern – entstehen, welche Ursachen sie haben und welche gesundheitlichen Folgen unbehandelte Rhythmusstörungen mit sich bringen können.
„Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung weltweit“, erläuterte der Kardiologe mit internationalem Ruf. „Unbehandelt kann sie unter anderem zu Schlaganfällen oder einer Herzschwäche führen. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Therapie.“ Bei allem Ernst des Themas verstand es der Referent, die Botschaften auch unterhaltsam zu vermitteln: „Am Ende des Tages ist es besser, wenn das Herz unkontrolliert unregelmäßig schlägt, als wenn es gar nicht mehr schlägt“, sagte der Chefarzt.
Der international erfahrene Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie bringt ein breites klinisches und wissenschaftliches Profil mit. Er ist vielfach ausgezeichnet und an zahlreichen Publikationen beteiligt. Im Mittelpunkt seines Vortrags standen moderne diagnostische Verfahren und innovative Behandlungsansätze – von medikamentösen Therapien über minimalinvasive Katheterablationen bis hin zu neuen Technologien in der Rhythmusüberwachung. Die Besucherinnen und Besucher erhielten zudem wertvolle Tipps zur Vorbeugung, etwa durch regelmäßige Pulskontrolle, gesunde Ernährung und Bewegung. „Vor allem Ausdauerbewegung ist gut, um Vorhofflimmern zu reduzieren“, betonte Prof. Bonnemeier.
Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten Herzerkrankungen. Besonders das Vorhofflimmern betrifft viele Menschen: Das Herz schlägt dabei unregelmäßig, oft zu schnell, und das Risiko für Schlaganfälle steigt deutlich. Ein besonderer Fokus des Vortrags lag auf der Methode des sogenannten „Shared Decision-Making“ – Ärztinnen, Ärzte, Pflegekräfte sowie Patientinnen und Patienten entscheiden dabei gemeinsam, welche Behandlung individuell am besten passt.
Ausblick
Das nächste Gesundheitsforum der Asklepios Klinik Schildautal Seesen findet am Mittwoch, 12. November 2025, um 18 Uhr erneut im Jacobson-Haus in Seesen statt. Dann stehen die Themen Neurologie und Neurochirurgie im Mittelpunkt. Referenten sind Prof. Dr. med. Kai-Michael Scheufler, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, sowie Dr. med. Ralph Thinius, Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation. Beide Experten geben spannende Einblicke in moderne Diagnostik und aktuelle Therapiekonzepte. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Krankheiten können jeden treffen – deshalb startete die Asklepios Klinik Schildautal Seesen bereits vor Jahren das „Gesundheitsforum“, ein Veranstaltungsformat mit regelmäßigen Vorträgen rund um das Thema Gesundheit. Ziel ist es, medizinische Themen verständlich und kompakt zu vermitteln und die Bevölkerung zu sensibilisieren, wie sie bestimmten Krankheiten vorbeugen kann.
Foto: Asklepios